Um Mädchen und Frauen vor Gewalt zu schützen, hat das Bundesland Bremen einen Aktionsplan beschlossen. Darin werden für den Zeitraum bis zum Jahr 2025 mehr als 70 Maßnahmen festgelegt, wie das Gesundheitsressort am Dienstag mitteilte. Neben Aufklärungskampagnen an Schulen soll es zum Beispiel mehr Schulungen zur Verhinderung und Aufdeckung von geschlechtsspezifischer Gewalt für bestimmte Berufsgruppen und eine zentrale Gewaltschutzambulanz mit vertraulicher Spurensicherung geben.
Mehr niederschwellige Angebote für Betroffene
Durch die Einführung eines Gewalttaten-Monitorings sollen Daten aus allen Gewaltbereichen zusammengeführt werden. Betroffene sollen proaktiv über Chancen und Risiken eines Strafverfahrens und Unterstützangebote informiert werden. Auch die Täterinnen- und Täterarbeit soll vorangetrieben werden – zur Gewaltprävention soll es mehr niederschwellige, anonyme und kostenlose Angebote geben.
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist allgegenwärtig in unserer Gesellschaft“, sagte die Bremer Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard (Linke). „Wir müssen uns dieser Gewalt massiv entgegenstellen, indem wir einen umfassenden Schutz, weitreichende Prävention und passgenaue Hilfen ermöglichen.“
Mit dem Landesaktionsplan will Bremen die Istanbul-Konvention umsetzen, die vom Europarat ausgearbeitet wurde. Die Unterzeichnerstaaten, zu denen Deutschland gehört, verpflichten sich, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und dafür einen Rechtsrahmen zu schaffen. Das Übereinkommen ist für Bund und Länder rechtlich bindend.
mit dpa