Cybercrime-Ermittelnden gelang es am vergangenen Freitag zwei mutmaßliche Bandenmitglieder, die im großen Stil Geldautomaten manipuliert haben sollen, auf frischer Tat in Quakenbrück (Niedersachsen) festzunehmen. Die beiden Männer im Alter von 25 und 21 Jahren sind nach Erkenntnissen der Polizei Mitglieder einer aus dem Ausland heraus agierenden Täterbande.
Insgesamt bearbeiten die Ermittelnden in diesem Zusammenhang rund 700 Taten. Aktuell spielen acht Tatverdächtige bei den Ermittlungen eine Rolle. Dabei entstand ein allein durch in Niedersachsen manipulierte Automaten (sog. Skimming) ein Schaden in Höhe von rund 600.000 Euro. Die mutmaßlichen Täter:innen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Die Masche
Beim Skimming greifen die Täter:innen durch den Einsatz technisch manipulierter Lesegeräte (sog. Skimmer) die Magnetstreifendaten von Zahlungskarten ab. Mithilfe versteckter Mini-Kameras oder unmittelbar auf der Originaltastatur (PINPad) angebrachter Tastaturattrappen wird zudem die eingegebene PIN ausgespäht. Mit den abgegriffenen Kartendaten erstellen die Täter:innen mithilfe von „White Plastics“ eine Kopie der Zahlungskarte (sog. Kartendublette). Anschließend nehmen die Täter:innen mit dieser Kartendublette und der ausgespähten Geheimzahl unberechtigte Bargeldabhebungen an Geldautomaten vor.
So schützen Sie sich vor Skimming
- Seien Sie vorsichtig mit Ihren Zahlungsdaten. Bewahren Sie nie Ihre Karte und PIN gemeinsam auf.
- Nutzen Sie Geldautomaten nicht, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt.
- Schützen Sie die PIN-Eingabe immer mit Ihrer freien Hand.
- Überprüfen Sie immer den Geldautomaten: Gibt es ungewöhnliche Verblendungen oder Leisten? Versuchen Sie, leicht daran zu ziehen, oft sind diese nicht fest angebracht.
- Meiden Sie Automaten in Außenbereichen. Diese sind häufiger manipuliert, da sie häufig nicht beaufsichtigt werden.
- Geben Sie niemals Ihre PIN ein, wenn Sie die Tür zur Filiale öffnen. Keine Sparkasse oder Bank würde das verlangen.
- Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.