Im Prozess wegen des Angriffs auf eine Transfrau in Hamburg ist am Mittwoch das Urteil gefallen. Der 22-jährige Angeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen. Er muss ein konfrontatives soziales Training absolvieren und 4.500 Euro Schmerzensgeld an Transfrau Samia Stöcker zahlen. Der Verteidiger des Angeklagten hatte auf Freispruch plädiert – sein Mandat hätte den Schlag gegen den Kopf des Opfers nur aus Notwehr getan.
Dem Gericht lag ein ein Video von der Tat vor. In der Nacht vom 17. Juli 2021 wurde Samia Stöcker von einer Gruppe junger Männer auf der Reeperbahn als „Scheißtranse“ beschimpft. Es kam zum Streit. Fabio S., der auch in der Kampfsportszene aktiv gewesen sein soll, schlug die Transfrau zu Boden. Sie erlitt eine Schädelfraktur und wurde bewusstlos.
Der Prozess sorgte für Aufmerksamkeit. Vor dem Gericht bekam Transfrau Samia Stöcker am Mittwoch Unterstützung von der LGBTQ-Community.