In Schleswig-Holstein konnte Mitte Mai das erste Wolfsrudel nachgewiesen werden, wie das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur mitteilte. Durch Fotofallen im Bereich des Segeberger Forstes wurde die Wölfin „GW2656f“ abgelichtet. Das entsprechende Foto zeigt die Fähe mit deutlich sichtbarem Gesäuge. Das sei bei Wölfen ein deutliches Indiz dafür, dass Welpen gesäugt werden. Bilder der Wolfswelpen gebe es aber bisher nicht, da diese sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch in dem eigens für die Geburt gegrabenen Bau befinden.
In den Jahren 2022 und 2023 wurden in Schleswig-Holstein insgesamt drei Wolfsterritorien mit zwei Wolfspaaren (Segeberger Forst, Sachsenwald und Region Kalübbe) und einem Einzeltier als resident eingestuft. Nach einem Verkehrsunfall am 29. März 2023 im Verlauf der B205 bei Rickling, in den die damalige Fähe des Segeberger Paares verwickelt war, wurde laut Ministerium zunächst vermutet, dass es zur Auflösung dieses Paares kommen würde. Monitoringarbeiten in diesem Raum hätten jedoch schon bald gezeigt, dass es zu einer neuen Paarbildung kommen könnte – zwischen dem im Segeberger Forst weiterhin vorhandenen Rüden und einer Wölfin aus dem Bereich Kalübbe. Der Segeberger Rüde „GW2441m“ und die Kalübber Fähe „GW2656f“ seien mehrmals gemeinsam von Fotofallen erfasst worden.
Wolfsnachwuchs des zweiten residenten Wolfspaares im Bereich des Sachsenwaldes konnte laut Ministerium bisher nicht nachgewiesen werden. Das schleswig-holsteinische Wolfsmonitoring werde das neue Wolfsrudel weiterhin intensiv beobachten und arbeite daran, den Status des zweiten Wolfspaares zu klären.