Erst im Dezember 2018 hatte Elefantenkuh Lai Sinh den Elefantenbullen Santosh zur Welt gebracht, nun ist das Tier im Tierpark Hagenbeck in Hamburg nach nur zweitägiger Krankheit gestorben. Dies teilte der Tierpark am Donnerstag mit.
„Es ist ein trauriger Tag für Hagenbeck. Wir sind zutiefst schockiert und in großer Trauer über dieses plötzliche Ereignis“, zeigt sich Geschäftsführer Dirk Albrecht bestürzt.
Herpes-Virus wahrscheinlich die Ursache
Grund für den plötzlichen Tod des jüngsten Mitglieds der Elefantenherde im Tierpark soll mit großer Wahrscheinlichkeit das für alle Jungelefanten gefährliche Herpes-Virus gewesen sein. Der Erreger sorge immer wieder für Todesfälle bei Elefantenjungtieren in vielen Zoos weltweit, dabei seien rund 65 Prozent der Jungtiere bis zum neunten Lebensjahr betroffen, so der Tierpark. In den vergangenen 30 Jahren seien in europäischen Zoos mehr als 30 Asiatische Elefanten an Herpes gestorben. Bisher gebe es noch keinen Impfstoff gegen die Krankheit, jedoch befinde sich aktuell ein wirksames Impfmedikament in der Entwicklung. Die genauen Umstände, die zum Tod des Jungbullen geführt haben, werden nun die Ergebnisse der pathologischen Untersuchung zeigen.
Alle Maßnahmen des Tierparks ohne Erfolg
Trotz der ständigen Überwachung und der schnellen, bestmöglichen veterinärmedizinischen Versorgung durch die Zootierärzt:innen, seien alle Maßnahmen erfolglos gewesen.
„Obwohl wir um die weite Verbreitung des gefährlichen Herpes-Virus unter Elefanten wissen und ständig bestrebt sind, einen Ausbruch der Krankheit zu unterbinden, ist beim Ausbrechen des Krankheitsbildes die Überlebenschance gering. Jeder Elefant, ob in der Natur oder in zoologischen Einrichtungen, trägt höchstwahrscheinlich dieses Virus schlummernd in sich“, teilt der Zootierarzt Dr. Flügger mit.
Für die übrigen Elefanten der Hagenbeck-Herde, welche bereits über das Risikoalter hinaus sind, bestehe keine weitere Gefahr, an dem Virus zu erkranken.
SAT.1 REGIONAL/Tierpark Hagenbeck