Madsen sieht Bund bei Deutschlandticket in der Pflicht

Laut Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) sei ein höherer Preis für das Deutschlandticket unvermeidbar gewesen. (Archivbild) Sven Hoppe/dpa
Laut Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) sei ein höherer Preis für das Deutschlandticket unvermeidbar gewesen. (Archivbild) Sven Hoppe/dpa

Kiel (dpa/lno) –

Nach der Einigung der Länder zur Finanzierung des Deutschlandtickets hat Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) die Bundesregierung in die Pflicht genommen. Dass es zu den Zuschüssen des Bundes ab 2026 noch keine Entscheidung gebe, sei «ein fatales Signal», sagte Madsen.

Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Deutschlandtickets beiträgt, sind aktuell nur bis einschließlich 2025 zugesichert. Bis der Bund die in Aussicht gestellte Verlängerung für 2026 im Gesetz festlege, «stehen wir immer mit dem Rücken zur Wand», sagte Madsen.

Die Verkehrsminister der Länder hatten sich auf eine Erhöhung des Ticketpreises um 9 Euro geeinigt. Ab dem 1. Januar 2025 soll das Deutschlandticket 58 Euro pro Monat kosten. Nur so könne es gelingen, den öffentlichen Nahverkehr «attraktiver zu machen», sagte Madsen. Dass Kunden ihr Abo kündigen werden, sei bei der Entscheidung bereits eingerechnet worden.

Bahn-Abbestellungen in Schleswig-Holstein bleiben bestehen

Die im August festgelegten Abbestellungen im Bahnverkehr des Landes werden nach der Preiserhöhung allerdings nicht zurückgenommen, wie Madsen zugab. Ohne Anpassungen würde allerdings die gesamte Zukunft des Tickets auf dem Spiel stehen: «Das wäre das Schlimmste, was uns passieren kann.»

Für die Zukunft wünscht sich Madsen weniger Diskussionen. Es sei ineffektiv, wenn die Verkehrsminister sich regelmäßig einigen müssten, «ob es ein Euro mehr oder weniger sein soll», sagte er. Ihm schwebt ein Modell vor, wonach sich der Ticketpreis an messbaren Werten wie dem Verbraucherpreisindex oder dem Trassenpreis orientieren würde. Für einen solchen Mechanismus gibt es bislang aber keine Einigung.

 

 

© dpa-infocom, dpa:240923-930-240981/1

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