Jugendliche sollen Tritte gegen den Kopf gefilmt haben

Nach einer Attacke am Celler Schlossplatz ermittelt die Polizei gegen zwei Jugendliche. (Symbolfoto) Hendrik Schmidt/dpa
Nach einer Attacke am Celler Schlossplatz ermittelt die Polizei gegen zwei Jugendliche. (Symbolfoto) Hendrik Schmidt/dpa

Celle (dpa/lni) –

Ein geistig beeinträchtigter 17-Jähriger ist in Celle an einer Bushaltestelle attackiert und schwer verletzt worden. Von dem Angriff existiere ein Handyvideo, das in sozialen Netzwerken geteilt wurde, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Gegen zwei 16 und 17 Jahre alte Tatverdächtige werde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Bedrohung ermittelt.

Wie «Bild» berichtet, soll ein mutmaßlicher Täter in dem später bei Instagram verbreiteten Handyvideo das Opfer, das Tritte gegen den Kopf erlitt, verhöhnt haben. Der Inhalt des beschlagnahmten Videos sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte die Polizeisprecherin.

Der Angriff ereignete sich bereits am Freitag, 13. September, am frühen Nachmittag auf dem belebten Schlossplatz. Die beiden 16 und 17 Jahre alten Jugendlichen sollen dem dritten jungen Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen und auf den Kopf ihres am Boden liegenden Opfers eingetreten haben. Der junge Mann musste mit Kopfverletzungen in einem Krankenhaus behandelt werden. Wie es zu der Auseinandersetzung der drei Teenager kam, die sich vom Sehen kannten, ist laut Polizei bisher unklar.

Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der geistig beeinträchtigte Jugendliche zunächst von den beiden anderen jungen Männern bedroht wurde, woraufhin er sich mit einer Softairwaffe gegen einen der Angreifer zur Wehr gesetzt haben soll. Daher wird auch gegen den geschlagenen und getretenen Jugendlichen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Es gebe mehrere Zeugen der Tat, die nun ausführlich befragt würden, hieß es weiter.

Dem «Bild»-Bericht zufolge hatte der 17-Jährige die Waffe zum eigenen Schutz dabei, weil er schon in der Vergangenheit verprügelt worden sei. Demnach ist er noch immer krankgeschrieben. Der Teenager wählte nach Polizeiangaben selbst den Notruf, andere Notrufe seien nicht eingegangen. Möglicherweise habe ein Zeuge in das Geschehen eingegriffen, sagte die Polizeisprecherin.

Während Polizisten am 13. September den Sachverhalt aufnahmen, erschien einer der beiden Tatverdächtigen am Tatort und übergab den Beamten die Softairpistole. Warum er die Waffe an sich genommen hatte, sei bislang nicht abschließend geklärt.

© dpa-infocom, dpa:240924-930-241763/2

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