Missbrauchsstudie für Bistum Osnabrück fertiggestellt

Juristen und Historiker stellen ihren Abschlussbericht zum sexuellen Missbrauch im katholischen Bistum Osnabrück vor. (Archivfoto) Moritz Frankenberg/dpa
Juristen und Historiker stellen ihren Abschlussbericht zum sexuellen Missbrauch im katholischen Bistum Osnabrück vor. (Archivfoto) Moritz Frankenberg/dpa

Osnabrück (dpa/lni) –

Nach drei Jahren Arbeit stellt die Universität Osnabrück die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum sexuellen Missbrauch im katholischen Bistum Osnabrück vor (10.00 Uhr). Die unabhängige, von Juristen und Historikern erstellte Studie war 2021 vom Bistum Osnabrück in Auftrag gegeben worden. 

Ein Zwischenbericht war bereits vor zwei Jahren veröffentlicht worden. Dieser hatte etliche Verstöße der katholischen Kirche im Umgang mit Betroffenen festgestellt: Deren Rechte seien bis in die jüngste Vergangenheit oft verletzt worden. In der Folge war der damalige Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode von seinem Amt zurückgetreten.

Schwerwiegende Fehler nachgewiesen

Die Autorinnen und Autoren der Studie hatten im Zwischenbericht festgestellt, dass das Bistum bis über das Jahr 2000 hinaus teils schwerwiegende Fehler bei der Verhinderung von sexuellem Missbrauch begangen hat. Dadurch seien weitere Minderjährige in Gefahr geraten, ebenfalls Opfer sexualisierter Straftaten zu werden. 

Auch bei der Hilfeleistung für Opfer erkannten die Forscher viele Mängel. Das Bistum Osnabrück habe keine Bereitschaft gezeigt, zu den Betroffenen großzügig zu sein und die eigene Verantwortung vorbehaltlos anzuerkennen. Betroffene seien bürokratisch und abweisend behandelt worden. Als generelle Linie habe gegolten: «Verzögern und Abwehren».

Stellungnahme von Bischof Meier erst kommende Woche 

Die Bistumsleitung unter dem Anfang September in sein Amt eingeführten Bischof Dominicus Meier will in der kommenden Woche zu dem Bericht Stellung nehmen. Zuvor sollen die Ergebnisse ausgewertet werden. 

Für Betroffene richtet das Bistum eine Telefon-Hotline ein, um allen Interessierten die Möglichkeit zum Gespräch anzubieten. Die Anrufe werden von seelsorglich und beraterisch erfahrenen Personen entgegengenommen. Bei Bedarf wolle das Bistum auch weitere Ansprechpartner vermitteln.

© dpa-infocom, dpa:241002-930-249452/1

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