US-Wahl 2024: Trump erobert Swingstates und erklärt sich zum Sieger

+++Update 12:01 Uhr +++

Der Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Erhebungen und Prognosen.

Der Republikaner Donald Trump hat sich zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. „Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat“, sagte Trump bei einem Auftritt vor Anhänger:innen im Bundesstaat Florida.

Auch in Hamburg wird mit Spannung auf die US-Wahl geblickt. Foto: VUCCI/MARTIN/AP/dpa/Archivbild

Trump hatte sich laut Prognosen von Fernsehsendern kurz zuvor den wichtigen Swing State Pennsylvania mit 19 Wahlleuten gesichert. Auch die Swing States North Carolina und Georgia hatte der Republikaner nach ersten Prognosen bereits gewonnen und sich damit einen entscheidenden Vorsprung vor seiner Kontrahentin Kamala Harris verschafft. 

Der konservative Sender Fox News hatte Trump bereits im Alleingang zum Gesamtsieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. Weder andere US-Sender noch die Nachrichtenagentur AP zogen direkt nach – Fox News stand damit zunächst alleine da. 

Mit seinen 19 Wahlleuten ist das bevölkerungsreiche Pennsylvania einer der bedeutendsten Swing States. Ihm kam bei der Wahl eine besondere Rolle zu, da ein Gesamtsieg ohne Pennsylvania für beide Kandidaten schwer erreichbar ist. Trump fehlen nur noch ein paar Stimmen, um die Abstimmung als Ganzes zu gewinnen. Für einen Sieg braucht ein Kandidat die Mehrheit der 538 Wahlleute – also mindestens 270.

Bei der Wahl 2016 hatte sich Trump in Pennsylvania sehr knapp durchsetzen können. 2020 triumphierte der Demokrat Joe Biden ebenfalls nur mit einem hauchdünnen Vorsprung.

SPD-Chef Klingbeil mahnt Ampel zu Kompromissbereitschaft nach Trump-Sieg

Vor dem erwarteten Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl hat SPD-Chef Lars Klingbeil die Parteien der Ampel-Koalition im erbitterten Streit über die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu Kompromissbereitschaft aufgerufen. „Ich wünsche mir, dass alle jetzt parteitaktische Überlegungen über Bord werfen, dass man sich auch im Koalitionsausschuss heute Abend in die Augen guckt, dass man sich noch mal klarmacht, welche Verantwortung man jetzt trägt“, sagte er im ARD-Morgenmagazin noch kurz vor der Siegesrede Trumps. Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP wollen im Kanzleramt klären, wie das Milliardenloch im Haushalt 2025 gestopft und die angeschlagene Wirtschaft wieder auf Trab gebracht werden kann. 

Klingbeil sagte, Deutschland müsse nach einem Wahlsieg Trumps mehr Verantwortung für Unternehmen in Europa übernehmen, aber auch in der Welt. „Dieses Wahlergebnis aus den USA wird die Welt verändern. Da kommt es auf Deutschland an – und alle müssen jetzt auch die Frage beantworten, ob sie die Kraft und die Puste haben, diesen Weg jetzt zu gehen“, sagte Klingbeil mit Blick auf die Ampel-Koalition. „Aber was wir uns nicht erlauben können, ist jetzt ein wochenlanges Verhandeln in der Regierung, eine Unklarheit in der Regierung. Und deswegen wird heute schon ein sehr entscheidender Tag.“

Auch Entscheidung über Kongress-Mehrheiten

Bei der Wahl wurde auch über die Mehrheiten im US-Kongress entschieden. Zur Wahl standen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat. Die Partei, die den Kongress kontrolliert, kann den Handlungsspielraum eines Präsidenten stark einschränken.

Aktuell halten die Republikaner die Mehrheit im Abgeordnetenhaus mit 220 zu 212 Sitzen. 

Schlüssel für den wichtigen Erfolg der Republikaner im Senat war der Sieg der republikanischen Senatorin Deb Fischer aus dem Bundesstaat Nebraska. Sie verteidigte ihren hart umkämpften Sitz gegen den unabhängigen Kandidaten Dan Osborn und verhalf ihrer Partei damit über die Hürde, um die Kontrolle in der Parlamentskammer zu erlangen.

Zahlreiche Menschen verfolgten US-Wahlnacht live in Hamburg

Auch in Hamburg haben zahlreiche Menschen bei mehreren Veranstaltungen die US-Präsidentenwahl zwischen Donald Trump und Kamala Harris live verfolgt. An dem Wahlnacht-Event in der Bucerius Law School wollten unter anderem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und US-Generalkonsul Jason Chue teilnehmen. Neben einer Podiumsdiskussion in deutscher Sprache standen ein USA-Quiz, Musik, Unterhaltung und die Live-Übertragung der US-Sender mit den Ergebnissen aus den Bundesstaaten ab 1.00 Uhr auf dem Programm.

SAT.1 REGIONAL/dpa/Eisele

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