Kiel (dpa/lno) –
Wegen eines flächendeckenden Streiks bei den privaten Busunternehmen in Schleswig-Holstein sind am Morgen so gut wie keine Busse unterwegs gewesen. «Wir gehen davon aus, dass 90 Prozent der privaten Busse stehen», sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen. Der Streik soll bis Dienstschluss gehen. Es sei möglich, dass bis in die Nacht hinein nicht viel fährt. Hintergrund des Streiks ist ein geplatzter Tarifvertrag. In einer Urabstimmung hatten sich 98,63 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks ausgesprochen.
Ende September hatte der Omnibusverband den Tarifabschluss widerrufen und dies unter anderem mit der Streichliste der schwarz-grünen Landesregierung begründet, die auch den Nahverkehr betrifft. Teil der Einigung mit Verdi vom 3. September war ein beidseitiger mehrwöchiger Gremienvorbehalt.
Laut Tarifabschluss sollten die Beschäftigten künftig 275 Euro monatlich höhere Entgelte ausgezahlt bekommen und eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro erhalten. Der Tarifvertrag hätte demnach bis Juni 2026 gelten sollen.
Zum privaten Bussektor gehören die Verkehrsbetriebe der Landkreise und auch die Bahntochter Autokraft. Ausnahme sind die Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP), für die ein anderer Tarifvertrag gilt. Betroffen sind zudem die zum Omnibusverband Nord (OVN) gehörenden rund 80 privaten Unternehmen mit etwa 1.700 Bussen.
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