Springe (dpa/lni) –
Nach dem Bruch der Ampel-Koalition im Bund hat der Bürgermeister der Stadt Springe in der Region Hannover seinen Austritt aus der FDP erklärt. Es sei für ihn «einfach enttäuschend» gewesen, dass seine Partei in Regierungsverantwortung keine Kompromisse gefunden habe, sagte Bürgermeister Christian Springfeld der Deutschen Presse-Agentur.
Zwar sei er «nicht in der Position, Herrn Lindner Vorwürfe zu machen», aber er wünsche sich ein konstruktives Miteinander. Springfeld war nach eigenen Angaben 23 Jahre FDP-Mitglied, seit 2016 ist er Bürgermeister in Springe. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Ihn verbinde viel mit der Partei, sagte Springfeld, der sich selbst als sozialliberal bezeichnete. «Ich hätte mir gewünscht, dass die sich zusammenraufen», betonte er. «Mein Anspruch ist, dass Politik Kompromisse finden muss.» Den Eintritt in eine andere Partei plane er zunächst nicht.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die Vertrauensfrage stellen. Der Bundestag soll am 15. Januar darüber abstimmen. Eine vorgezogene Bundestagswahl könnte dann Ende März stattfinden. Nach der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner bekamen der FDP-Vorsitzende sowie die aus der Regierung ausgetretenen Ressortchefs Marco Buschmann (Justiz) und Bettina Stark-Watzinger (Bildung) ihre Entlassungsurkunden.
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