Alten Schmuck abgeben, neue Deko mitnehmen: Die Klimaschutz-Werkstatt in Bremerhaven (Bremen) organisiert eine Weihnachtsdeko-Tauschbörse. Noch bis Freitag können Besucher:innen dort ausrangierte Adventskränze, Kugeln und Kerzen gegen neuen Schmuck tauschen. „Was vorbeigebracht wird, sind natürlich sehr, sehr viele Figuren – seien es jetzt Weihnachtsmannfiguren, Engelsfiguren“, sagt Organisatorin Kerstin Rubin. „Sehr viele Weihnachtskugeln, auch in allen Farben, die es gibt. Lichterketten, Lichterbögen.“
Von Must-haves bis zu Kuriositäten
Besonders beliebt seien wiederverwertbare Gestecke, Kerzenständer und Kerzen, berichtet Rubin. „Sehr große Figuren sind meistens etwas schwieriger.“ Aber auch Kuriositäten fänden immer wieder Abnehmer – etwa ein gusseiserner Tannenbaum-Ständer von 1896 oder eine Barbie mit wirren Harren und Goldflitterflügeln. „Ich hatte das mal betitelt als Chucky, die Mörderpuppe“, sagt Rubin. „Weil sie doch etwas gruselig aussieht.“ Ein Mädchen nahm die Puppe vergangenes Jahr mit, nun kehrte die Figur wieder in den Fundus zurück.
Gerade bei den Engeln wundere sie sich manchmal selbst, gesteht die Koordinatorin der Klimaschutz-Werkstatt. „Zu Weihnachten kann man sehr deutlich sehen, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.“
Nachhaltig Weihnachten feiern
Viele suchen sich bei der Tauschbörse die komplette Weihnachtsdekoration für die Wohnung oder für den Tannenbaum zusammen, berichtet Rubin. Einige schicken später Fotos von ihrer Dekoration. „Das macht dann Spaß zu sehen: Ach guck, da ist es wieder in der Verwertung und es ist jetzt nicht irgendwo im Müll gelandet und in Vergessenheit geraten.“
Mit der Tauschbörse möchte die Klimaschutz-Werkstatt nach eigenen Angaben für Nachhaltigkeit sensibilisieren. Ressourcen sollen gespart werden, Gebrauchtes soll wieder in den Kreislauf zurückgebracht werden. „Alles, was sich hier befindet, wurde schon mindestens zweimal, wenn nicht dreimal komplett durchgetauscht“, sagt Rubin.
Tauschbörse etabliert sich
Die Klimaschutz-Werkstatt organisiert die Tauschbörse dieses Jahr zum zweiten Mal, das Format soll sich etablieren. „Das ist ein total schöner Raum. Hier ist es ruhig und man kann ein bisschen abschalten von der Welt da draußen“, hofft die Veranstalterin. Manche Besucherinnen und Besucher kündigten schon an, im nächsten Jahr ihre Weihnachtsdekoration aussortieren und vorbeibringen zu wollen. „Es ist wirklich absolut der Wahnsinn, in welchen Mengen die Menschen Weihnachtsschmuck zu Hause in ihrem Keller oder auf dem Dachboden verwahren.“
SAT.1 REGIONAL/dpa