Schleswig-Holstein sagt Cherson Solarmodule zu

Schleswig-Holstein unterstützt die ukrainische Partnerregion Cherson mit Solarmodulen. Andre Klohn/dpa
Schleswig-Holstein unterstützt die ukrainische Partnerregion Cherson mit Solarmodulen. Andre Klohn/dpa

Kiel (dpa/lno) –

Die Landesregierung will Schleswig-Holsteins ukrainischer Partnerregion Cherson mit 500.000 Euro für Solarmodule helfen. «Cherson ist Kampfgebiet, die Stadt wird täglich von Drohnen angegriffen», sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach einem Gespräch mit Chersons Gouverneur Oleksandr Prokudin, dem Leiter der militärischen Regionalverwaltung, in Kiel. Jeden Tag würden dort Kinder, Frauen und Männer sterben.

Gemeinsam mit den Stadtwerken Lübeck will die Regierung prüfen, wie eine schnelle Umsetzung der Solarmodul-Pläne erfolgen kann. «Wir sind an Eurer Seite», sagte Günther. Die Region habe um einen Wissensaustausch und kurzfristig um Hilfe vor allem im Bereich der Energieversorgung gebeten. Schleswig-Holstein könne bei der Erarbeitung von Fachwissen für den Bau eines neuen Seehafens unterstützen. Das Land prüfe auch Kooperationen in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft, Kultur und Sport.

430.000 Geschosse

Prokudin dankte für die Unterstützung. «Ich bin wirklich tief berührt», sagte er laut Dolmetscherin. Cherson durchlebe schwere Zeiten. «430.000 Geschosse sind auf unseren Boden gefallen seit Beginn des Krieges.» Die Lage sei einfach nur furchtbar und unmenschlich. 4.300 Menschen seien gestorben oder schwer verletzt worden. «Trotz der schwierigen Lage lebt die Stadt.»

Wichtig sei für die Region nicht materielle, sondern moralische Unterstützung, sagte Prokudin. Bis 2025 wolle die Region 317 Objekte der kritischen Infrastruktur energetisch unabhängig machen. «Stromversorgung gibt es im Moment gar nicht.»

Mehr als 41.500 Menschen

Mehr als 41.500 Menschen sind nach Angaben Günthers bisher aus der Ukraine in das nördlichste Bundesland geflüchtet. «Über 7.000 ukrainische Kinder gehen hier zur Schule, wir haben ukrainische Lehrerinnen und Lehrer eingestellt», sagte der Regierungschef. 

Aus dem Land seien in den vergangenen Monaten Fahrzeuge, Betten, Schlafsäcke und medizinisches Material in die Kriegsregion geschickt worden, sagte Günther. Im Universitätsklinikum seien seit Kriegsbeginn bereits mehr als sieben Millionen Euro an Geld- und Sachspenden organisiert worden.

© dpa-infocom, dpa:241128-930-302325/1

Copy LinkCopy Link
Zur Startseite