Kiel (dpa/lno) –
Im Kampf gegen Enkeltrick-Betrüger hat die Polizei Schleswig-Holstein nach eigenen Angaben fünf Taten mit einem Gesamtschaden in Höhe von 90.000 Euro verhindern können. Vom 25. November bis 6. Dezember hat sich die Landespolizei an einem internationalen Verbundeinsatz zur Bekämpfung dieser Betrugsmasche beteiligt.
Ziel der vom Landeskriminalamt Berlin koordinierten Aktionswochen sei es gewesen, in diesem Zeitraum intensiv und grenzübergreifend gegen Enkeltrick-Schockanrufe vorzugehen. Polizeidienststellen aus 15 deutschen Bundesländern sowie aus Österreich, Luxemburg, Polen, Tschechien, Ungarn, der Schweiz und der Slowakei haben teilgenommen, auch das Bundeskriminalamt und Europol waren eingebunden.
Täglich 1000 Polizeikräfte im Einsatz
Täglich seien insgesamt bis zu 1000 Einsatzkräfte beteiligt gewesen, so die Polizei. Dabei seien insgesamt 20 Personen auf frischer Tat festgenommen worden. Das Vorgehen habe dazu geführt, dass in Polen drei Callcenter und damit ein erheblicher Teil der Infrastruktur nachhaltig zerschlagen werden konnten. Gemeinsam sei es den Einsatzkräften gelungen, insgesamt 391 Enkeltricktaten und damit einen Schaden von 4,85 Millionen Euro zu verhindern.
In den meisten Fällen habe es sich um klassische Schockanrufe mit Unfalllegende gehandelt. Bei dieser Betrugsmasche gaukeln die Täter den zumeist älteren Opfern am Telefon zum Beispiel vor, ein Verwandter habe einen schweren Unfall gehabt und brauche dringend Geld für die nötige Operation. Oder ein Familienmitglied habe einen tödlichen Unfall verursacht und müsse nun eine Kaution hinterlegen, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.
In Schleswig-Holstein wurden die Ermittlungen zentral durch das Landeskriminalamt sowie Kräfte der Kriminalinspektion Pinneberg unter Führung der Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig geführt. Im Jahr 2023 registrierte die Polizei in Schleswig-Holstein 54 vollendete Enkeltrick-Schockanrufe mit einer Schadenshöhe von mehr als zwei Millionen Euro.
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