Erste junge Kegelrobbe in Seehundstation

Für geschwächte Jungtiere ist sie oft die einzige Chance zu überleben, die Seehundstation Friedrichskoog (Archivbild).  Georg Wendt/dpa
Für geschwächte Jungtiere ist sie oft die einzige Chance zu überleben, die Seehundstation Friedrichskoog (Archivbild). Georg Wendt/dpa

Friedrichskoog (dpa) –

Die Seehundstation Friedrichskoog hat die erste junge Kegelrobbe dieses Winters in ihren Aufzuchtbereich übernommen. Der Heuler war Mitte November kurz nach der Geburt eingeliefert und zunächst im abgeschirmten Quarantänebereich versorgt worden. Die Einrichtung versorgt verletzte und von ihren Müttern verlassene junge Tiere. «Anfangs brauchen die meist geschwächten Jungtiere viel Ruhe und unsere besondere Aufmerksamkeit», sagte eine Mitarbeiterin der Station. 

Das junge Männchen, das mittlerweile den Namen Jan-Ferdinand trägt, habe bei der Einlieferung kleine Verletzungen aufgewiesen und noch das typische Embryonalfell getragen. Es habe sich aber gut erholt, fresse selbstständig und befinde sich im Fellwechsel. Gemeinsam mit anderen Robben werde es nun im Aufzuchtbereich weiter gepflegt und auf die Auswilderung vorbereitet. 

Stärken für späteres Leben im Meer 

«Bei 90 bis 95 Prozent der bei uns ankommenden Jungtiere schaffen wir es, sie am Leben zu halten, mit energiereicher Kost zu stärken und sie dann in die freie Wildbahn zu entlassen», sagte die Stationsmitarbeiterin. Erst wenn die Tiere 35 bis 40 Kilogramm auf die Waage bringen, würden sie ausgewildert. Jan-Ferdinand habe anfangs lediglich 14 Kilogramm gewogen.

Kegelrobben an der schleswig-holsteinischen Nordsee-Küste bringen ihre Jungen in der Regel von November bis Januar zur Welt. Es sei damit zu rechnen, dass in den kommenden Wochen weitere Tiere aufgenommen werden. Von den jungen Seehunden, die von Mai bis Juli geboren werden, seien aktuell nur noch wenige in der Rettungsstation Friedrichskoog. In diesem Jahr seien 301 dieser Tiere versorgt worden, eine Rekordzahl bei Seehunden.

Die Seehundstation erneuerte ihre Bitte an Strandspaziergänger, bei der Sichtung von möglicherweise allein gelassenen Jungtieren stets größeren Abstand zu halten und spezialisierte Seehundjäger oder die Station zu informieren. Das sei wichtig für das Wohl der Tiere. Etwas näher in Augenschein genommen werden könnten junge Robben zu den Besuchszeiten in der Seehundstation.

© dpa-infocom, dpa:241214-930-317807/1

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