Mönchengladbach (dpa) –
Allmählich wird die Lage an der Förde prekär. Nach fünf Pleiten in Serie sitzt der Frust bei Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel tief. Und die 1:4-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach lässt kaum auf Besserung hoffen. «Das ist deprimierend. Mit diesen Fehlern wird es schwer, in der Bundesliga etwas mitzunehmen», sagte Kiels Profi Steven Skrzybski. Noch deutlicher wurde Lewis Holtby. «Es fühlt sich einfach kacke an, wenn man jede Woche verliert. Das trifft einen bis ins Mark», sagte der Kapitän.
In der Defensive viele Fehler, in der Offensive kaum Gefahr – und ein Blitz-Gegentor nach 35 Sekunden. «Wir sind maximal schlecht ins Spiel gekommen», erklärte Trainer Marcel Rapp, der jetzt schon elf Spieltage mit seinem Team auf einem Abstiegsplatz festsitzt. Zwei weitere Gegentreffer nach dem 0:1 durch Tim Kleindienst zerstörten die Kieler Hoffnungen auf mindestens einen Punkt. Zudem musste die Mannschaft im 14. Spiel den 13. Rückstand hinnehmen. Die Fehlerketten im Defensivverhalten waren dabei zum Teil haarsträubend.
«Die Anzahl der Gegentore ist zu hoch. Daran müssen wir arbeiten», sagte Geschäftsführer Sport Carsten Wehlmann in Hinblick auf das Transferfenster im Winter. Dass die Defensive Verstärkung benötigt, steht außer Frage. «Wir wissen, dass wir Bedarf haben – auch im defensiven Verbund», sagte Wehlmann.
Allerdings sind die Mittel beschränkt, um auch die Qualität im Kader zu erhöhen. «Es hängt davon ab, welche Möglichkeiten wir haben. Als Aufsteiger muss man eigentlich in allen Bereichen etwas machen, aber das hängt natürlich von unserem Budget ab. Es kann durchaus auch sein, Spieler auszuleihen», erklärte der 52-Jährige.
Die Kieler Profis müssen sich in dieser Woche vor dem Spiel gegen den FC Augsburg auch ohne Verstärkung maximal verbessern. «Wir müssen einfach alle Kräfte bündeln, besser werden als Mannschaft und jeder individuell», sagte Holtby, der nach einer Verletzung selbst mit seiner Form kämpft und der Mannschaft derzeit auch nicht wie erwartet helfen kann. Man sei zwar im Moment nicht gut genug, habe aber genug gute Spieler im Kader, befand der 34-Jährige.
Gegen Augsburg habe man die Chance, das Punktekonto zu erhöhen. «Wir müssen alles dafür geben, dass wir ein halbwegs vernünftiges Weihnachtsfest haben», forderte Skrzybski.
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