Hannover (dpa/lni) –
Die Zahl der Asylanträge in Niedersachsen dürfte in diesem Jahr deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Wie das Innenministerium auf Anfrage mitteilte, wurde bis Ende November inklusive Folgeanträgen rund 23.900 Mal Asyl beantragt. Im gesamten Vorjahr waren rund 34.600 Asylanträge gezählt worden.
«Am Ende dieses Jahres werden wir in Niedersachsen sehr wahrscheinlich deutlich unter 20.000 Menschen aufgenommen haben, die hier Asyl suchen», sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. «Das sind nach wie vor sehr viele, aber deutlich weniger als die rund 29.000 Menschen, die im Jahr 2023 zu uns gekommen sind.»
Bereits jetzt liegen die Asylanträge allerdings über dem Niveau von 2021 (rund 19.000) und 2022 (rund 23.800).
Syrer weiter die größte Flüchtlingsgruppe
Das häufigste Herkunftsland ist nach wie vor Syrien: Rund 6.900 Menschen kamen in diesem Jahr neu nach Niedersachsen, um Asyl zu suchen. Auch in den Jahren 2023 (knapp 10.000 Syrer) und 2022 (rund 6.700) stellten Menschen aus Syrien die größte Gruppe. Es folgen in diesem Jahr die Türkei (2.950 Erstanträge), Kolumbien (2.774), der Irak (1.675) und Afghanistan (1.521).
Während die Zahl der neu ankommenden Asylsuchenden leicht sinkt, hat sich die Zahl der anerkannten Flüchtlinge, die in Niedersachsen leben, in Summe in den vergangenen zehn Jahren fast verzehnfacht: Lebten Ende Oktober 2014 noch etwas weniger als 30.000 Menschen mit anerkanntem Asylstatus im Land, waren es in diesem Jahr fast 277.000 Flüchtlinge.
Hinzu kommen knapp 113.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die nicht als Flüchtlinge gezählt werden, weil sie kein Asyl beantragen müssen.
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