Videoüberwachung soll Sicherheit in Norderstedt verbessern

Videoüberwachung soll Sicherheit in Norderstedt verbessern

Norderstedt (dpa/lno) –

Die Stadt Norderstedt setzt auf Videoüberwachung, um zwei Kriminalitätsschwerpunkte zu entschärfen. An den zentralen Busbahnhöfen (ZOB) bei den U-Bahn-Haltestellen Garstedt und Norderstedt-Mitte wurden Videotürme aufgestellt, wie sie auch bei der Überwachung von Baustellen eingesetzt werden. Nach letzten Einstellungsarbeiten sollen die Anlagen in den kommenden Tagen in den Betrieb gehen, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder (Grüne). «Wir sind froh, dass es losgeht.»

Vorausgegangen war eine lange Diskussion über die Sicherheit in der Stadt und ein Beschluss der Stadtvertretung. In Norderstedt-Mitte an der Endhaltestelle der U1 stehen jetzt zwei Videotürme und in Garstedt ein Videoturm, zunächst auf Leasingbasis für sechs Monate. Die Kosten dafür betragen zunächst 5.000 Euro. Gemeinsam mit der Polizei soll dann analysiert werden, wie es mit einer dauerhaften Lösung weitergeht.

Keine Auswertung von Live-Bildern

Es werden keine Live-Bilder ausgewertet, sondern die Dateien werden 14 Tage lang auf einem Server gespeichert und können zur Aufklärung von Straftaten von der Polizei bei Bedarf angesehen werden. «Der präventive Gedanke steht bei uns maximal im Vordergrund», betonte die Oberbürgermeisterin.

Die Norderstedter Polizei habe die Stadt bei dem gesamten Prozess beraten, sagte der Leiter des Polizeireviers Norderstedt, André Wichmann. «Wir sind Partner, wenn es um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt geht.» Beide Bereiche seien Kriminalitätsschwerpunkte und daher auch polizeiliche Kontrollbereiche, sagte Wichmann. Seine Wahrnehmung sei, dass die Maßnahmen der Polizei in den vergangenen Jahren bereits einen positiven Effekt hatten. Aber: «Wir haben immer noch Taten hier.» Häufig waren Jugendliche und Heranwachsende daran beteiligt.

Über eine Verlängerung der Einstufung als Kontrollbereiche über das Jahresende hinaus solle rechtzeitig entschieden werden. Polizisten haben dort besondere Befugnisse. So dürfen sie Personen ohne weitere Begründung kontrollieren. Im Umfeld der beiden U-Bahn-Stationen komme es vor allem zu Diebstählen, aber auch zu Raubtaten, Körperverletzungen und Rauschgiftkriminalität. 

Auch in Heide wird per Video überwacht

Die viertgrößte Stadt des Landes ist mit diesem Schritt kein echter Vorreiter im Land. So wurde in der Kreisstadt Heide nach einer Serie von Straftaten vorübergehend ein Teil des Südermarktes mit Video überwacht. Die Kameras sind inzwischen wieder abgebaut. 

Aktuell gibt es nach Angaben eines Stadtsprechers eine Überwachung in der Straße Schumacherort, in der sich mehrere Lokale befinden. Dort war es wiederholt zu Straftaten gekommen. Anfang Januar war ein junger Mann nach einer Auseinandersetzung an Stichverletzungen gestorben. Die Erfahrungen mit der Videoüberwachung seien positiv.

In Flensburg und Lübeck gibt es nach Angaben der Pressestellen keine Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen, auch nicht in der Landeshauptstadt Kiel. In diesem Jahr waren aber erstmals während der Kieler Woche an mehreren Stellen Kameratürme aufgestellt worden.

© dpa-infocom, dpa:241220-930-323615/1

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