Neue Verteilzentren entlasten Tafeln in Niedersachsen

Neue Verteilzentren entlasten Tafeln in Niedersachsen

Hannover/Bremen (dpa/lni) –

Die Nachfrage bei den Tafeln in Niedersachsen und Bremen ist ungebrochen groß. Bis zu 200.000 Menschen versorgen sich jährlich bei den Tafeln in der Region mit Lebensmitteln, wie Uwe Lampe, Vorsitzender des Tafel-Landesverbandes, mitteilte.

Für Entlastung sollen nun zwei neu errichtete Verteilzentren in Niedersachsen sorgen. «So können wir mehr Ware retten», sagte Lampe. In Bremen sowie in allen übrigen Bundesländern gebe es solche Zentren bereits. 

Das erste Verteilzentrum wurde im Juni im Landkreis Emsland eingeweiht, das zweite folgte im November in der Region Hannover. «Wir haben Platz für 400 Paletten Trockenware», erklärte Lampe. Auch jeweils eine Lkw-Ladung Kühl- und Tiefkühlware könnten gelagert werden – das sind 33 Paletten. 

Erstmals Ware direkt von den Herstellern

«Durch Rabatt-Aktionen der Supermärkte auf Waren kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum bleibt immer weniger für die Tafeln über», sagte der Vorsitzende. Dank der Verteilzentren könne sich der Verband eine neue Bezugsquelle für seine 250 Ausgabestellen erschließen. «Wir bekommen jetzt in Niedersachsen erstmals Waren direkt von den Herstellern.»

Dazu gehören neben Lebensmitteln auch Hygieneprodukte. Für zusätzliche Entlastung sorgt ein Fuhrpark mit neun Transportern. «Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Tafeln mit Fahrzeugen zu unterstützen, sollte bei ihnen vor Ort eins ausfallen», erklärte Uwe Lampe.

Niedersachsen unterstützt mit zwei Millionen Euro

Der Vorsitzende hofft nun, dass das neue Konzept das Land Niedersachsen überzeugt. «Wir bekommen bis 2026 eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro. Wir hoffen, dass uns das Land auch danach weiter unterstützt.»

Wie groß der Bedarf ist, zeigt auch die Lage der Tafeln im Bundesgebiet: «Wir sind nach wie vor im Dauerkrisenmodus», sagte der Vorsitzende des Dachverbandes der Tafeln Deutschland, Andreas Steppuhn. Die Armut in Deutschland nehme merklich zu und betreffe auch immer mehr Rentner.

© dpa-infocom, dpa:241221-930-324445/1

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