Hannover/Bremen (dpa/lni) –
Nach der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist auch in Niedersachsen und Bremen der Opfer gedacht worden. «Dieses Leid und das Elend, was da verursacht wurde, das ist einfach unbeschreiblich und trifft uns alle zutiefst», sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte am Nachmittag bei einer Gedenkfeier der Schausteller auf dem Bremer Weihnachtsmarkt.
Auch auf den Weihnachtsmärkten in Braunschweig, Lüneburg und Helmstedt waren für Samstagabend Gedenk- und Schweigeminuten geplant. Im Braunschweiger Dom fand nach Angaben der Stadt am Mittag ein Gedenken statt. Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) habe der Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) kondoliert, hieß es. Magdeburg ist Braunschweigs Partnerstadt.
Ein Autofahrer war am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe gefahren. Mindestens fünf Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt.
Einheiten aus Braunschweig nach Magdeburg
Auch Einheiten der Feuerwehr Braunschweigs sind noch in der Nacht in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt gefahren, um die dortigen Einsatzkräfte bei der Nachsorge zu unterstützen.
Im Landkreis Helmstedt reagierten Landrat Gerhard Radeck und Bürgermeister Wittich Schobert (beide CDU) mit großer Bestürzung auf den Anschlag in Magdeburg. «Aus der Landeshauptstadt in unserem Nachbarland kommen viele unserer Mitarbeitenden in den Verwaltungen, sie sind direkt und indirekt von der schrecklichen Tat betroffen», schrieben beide Kommunalpolitiker in einer Stellungnahme.
Zahl der Sicherheitskräfte erhöht
Die Innenressortchefs in Niedersachsen und Bremen, Daniela Behrens und Ulrich Mäurer (beide SPD) kündigten an, die Sicherheitskräfte auf den Weihnachtsmärkten in beiden Bundesländern zu erhöhen.
Nach aktuellem Stand gebe es keine direkten Bezüge der Magdeburger Tat nach Niedersachsen, sagte Behrens. Mit der vergrößerten Zahl der Einsatzkräfte sollen die Besucherinnen und Besucher mehr Ansprechpartner auf den Märkten haben. Hinweise auf eine veränderte Sicherheitslage gebe es allerdings nicht.
Land ordnet Trauerbeflaggung an
Der Anschlag in Magdeburg sei grauenhaft und schrecklich. «Mit meinen Gedanken bin ich bei den Opfern und ihren Angehörigen», sagte die Innenministerin. Für die Menschen in Magdeburg sei es entsetzlich, dass sie die Tat erleben mussten. Auch Mäurer sprach sein Mitgefühl den Angehörigen und den Verletzten aus.
Die Präsidentin des niedersächsischen Landtags, Hanna Naber, äußerte ihre Trauer über die Opfer in Magdeburg. «Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und bei den Verletzten an Leib und Seele. Unseren Nachbarn in Sachsen-Anhalt fühlen wir uns in diesen schweren Stunden eng verbunden», hieß es in einer Mitteilung.
Die niedersächsische Landesregierung ordnete für Samstag und Sonntag die landesweite Trauerbeflaggung aller öffentlichen Gebäude an.
Bischof: «Angriff auf freie Gesellschaft»
Auch der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, sprach sein Mitgefühl für die Angehörigen der tödlich verletzten Menschen aus. Es handele sich um einen Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen sei.
Auch der katholische Bischof von Osnabrück, Dominicus Meier, und der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche von Oldenburg, Thomas Adomeit, gedachten der Opfer. Beide forderten die Gläubigen dazu auf, für die Opfer und deren Angehörige zu beten.
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