Jährlich erkranken in Deutschland laut Robert Koch-Institut rund 61.000 Menschen an Darmkrebs – Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Damit zählt Darmkrebs zu den drei häufigsten Krebserkrankungen hierzulande. Zwar sinkt die Zahl der Todesfälle stetig, doch noch immer sterben über 20.000 Menschen pro Jahr daran. Einer der Hauptgründe ist, dass die Krankheit oft zu spät erkannt wird.
Früherkennung ist deshalb entscheidend. Die gesetzlichen Krankenkassen empfehlen Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren eine Darmspiegelung. Dabei können mögliche Krebsvorstufen direkt entfernt werden. Ist der Befund unauffällig, reicht eine Wiederholung der Untersuchung nach zehn Jahren.
Trotz dieser einfachen und effektiven Möglichkeit scheuen sich viele Menschen vor der Vorsorgeuntersuchung, so die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Dabei gibt es auch eine Alternative zur Darmspiegelung: ein jährlicher Stuhltest im Alter von 50 bis 54 Jahren, ab 55 Jahren alle 2 Jahre. Dieser Test untersucht, ob sich nicht sichtbares („okkultes“) Blut im Stuhl befindet.

Darmspiegelung oder Stuhltest?
Der Vorteil einer Darmspiegelung ist, dass sie den Darmkrebs und seine Vorstufen frühzeitig erkennt. Diese können direkt entfernt werden, wodurch sich die Krebsentstehung oft verhindern lässt. Bei dem Stuhlbluttest werden nur jeweils 30 Prozent der Krebserkrankungen entdeckt, da nicht jeder Darmkrebs blutet. Selbst regelmäßige Tests bieten keine vollständige Sicherheit. Zudem kann ein auffälliges Ergebnis fälschlicherweise Krebs vermuten lassen, was zu Unsicherheit führt, bis eine Darmspiegelung Klarheit schafft.
Begehbares Darmmodell auf dem Hamburger Rathausmarkt
Im Rahmen des Darmkrebsmonats März wurde auf dem Hamburger Rathausmarkt am Donnerstag ein 20 Meter langes, begehbares Darmmodell aufgestellt. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) eröffnete die Aktion am Vormittag. Besucher:innen sollen bei einem Rundgang mehr über Darmgesundheit und die Bedeutung der Darmspiegelung erfahren und so für die Vorsorge zu sensibilisiert werden.
SAT.1 REGIONAL Studiotalk
Zum Thema Darmkrebsvorsorge war am Donnerstag Franziska Holz, Geschäftsführerin der Hamburger Krebsgesellschaft e.V., live im SAT.1 REGIONAL-Studio zu Gast.
Weitere Informationen:
- Hamburger Krebsgesellschaft: Aufruf zur Vorsorgeuntersuchung
- Kassenärztliche Vereinigung Hamburg: Patienteninformationen zur Darmkrebsvorsorge
SAT.1 REGIONAL/Deutsche Krebshilfe/Hamburger Krebsgesellschaft