Die Feuerwehr in Niedersachsen hat nach dem Großbrand im Harz Verbesserungen bei Ausrüstung und Ausbildung gefordert. „Was Wald- und Vegetationsbrände angeht, stehen wir noch in den Startlöchern“, sagte Thomas Friedhoff vom Landesfeuerwehrverband Niedersachsen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag).
Viele Fahrzeuge in die Jahre gekommen
Bei einem derartigen Einsatz wie im Harz seien „extrem geländefähige Fahrzeuge“ notwendig. Diese könnten auch starke Steigungen bewältigen und seien für den Einsatz in unwegsamem Gelände geeignet. Viele der in Niedersachsen verfügbaren Fahrzeuge seien aber in die Jahre gekommen und müssten ersetzt werden.
Zuvor hatten die Feuerwehr und der Landrat des Harzes dringend bessere Konzepte zur Bekämpfung von Bränden in Sachsen-Anhalt gefordert. Der Chef der Landesfeuerwehr, Kai-Uwe Lohse, und Landrat Thomas Balcerowski (CDU) sprachen von Versäumnissen, die es zu beheben gelte. Lohse forderte, es müssten Schneisen und befahrbare Wege in brandgefährdeten Gebieten angelegt werden. Zudem müsse die Versorgung mit Löschwasser besser werden, Kameras und Sensoren sollten außerdem helfen, Brände früher zu erkennen.
Friedhoff: Politik in der Pflicht
Friedhoff sieht dem Bericht zufolge die Politik in der Pflicht, mehr in die Feuerwehren zu investieren. „Vor einigen Jahren war der Harz die nasseste Ecke Niedersachsens, und deshalb war auch die Waldbrandbekämpfung dort kein Schwerpunkt“, sagte er. Das habe sich nun geändert.
160 Hektar Wald am Brocken abgebrannt
Vergangene Woche waren am Brocken etwa 160 Hektar Wald abgebrannt. Die Brandbekämpfung mit mehr als 1800 Einsatzkräften dauerte mehr als eine Woche. Insgesamt waren elf Löschhubschrauber, zwei Löschflugzeuge und zwei Drohnen beteiligt. Drei Millionen Liter Wasser wurden nach Lohses Worten pro Tag verbraucht. Die Kosten hätten bei etwa 800.000 Euro pro Tag gelegen.
Mit dpa