Es sind erschreckende Zahlen, die Bundesinnenministerin Nancy Faser, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und BKA-Präsident Holger Münch am Dienstag in Berlin vorstellen. Mehr als 240.000 Opfer häuslicher Gewalt gab es im vergangenen Jahr in Deutschland, eine Steigerung von 8,5 Prozent. Besonders auffällig dabei ist die zunehmende Gewalt in Partnerschaften. Stündlich erleben 14 Frauen in Deutschland häusliche Gewalt – und dabei handelt es sich nur um die erfassten Fälle. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner eine Frau zu töten.
SAT.1 REGIONAL hat mit Kristina Erichsen-Kruse, der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Opferschutzorganisation Weisser Ring eV., unter anderem über die Entwicklung von häuslicher Gewalt in der Hansestadt gesprochen und darüber, wie sich Frauen gegen einen gewalttätigen Partner am besten wehren können.
Was können Opfer tun?
Opfer von häuslichen Gewalttaten sollten sofort – bei Tag und Nacht – unter der Telefonnummer 110 die Polizei verständigen.
Die Polizei kann die gewalttätige Person aus der Wohnung verweisen und ihr das Betreten der Wohnung für zunächst zehn Tage verbieten. Das Verbot verlängert sich, wenn das Opfer in dieser Zeit die Überlassung der gemeinsamen Wohnung nach dem Gewaltschutzgesetz beantragt. Es bleibt solange bestehen, bis das Gericht über den Antrag entschieden hat, längstens jedoch 20 Tage.
Weitere Anlaufstellen
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: Ansprechpartner:innen sind kostenlos rund um die Uhr erreichbar unter 08000 116 016.
- Online-Beratung Beratung per Chat.
- Opferhilfe Hamburg e.V.: Beratung und psychotherapeutische Hilfe bei häuslicher Gewalt und Stalking.
- Schutz im Frauenhaus: Die Aufnahme erfolgt über die Koordinierungs- und Servicestelle der Hamburger Frauenhäuser „24/7“. Dort können Frauen jederzeit und rund um die Uhr Schutz und Unterkunft finden.