Kapitän Timo Becker hat nach dem Pokalaus vom gebeutelten Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel (Schleswig-Holstein) zur Ruhe gemahnt. „Wir wussten alle vor der Saison, dass es schwer wird für Holstein Kiel“, sagte Becker nach dem 0:3 (0:1) beim Zweitligisten 1. FC Köln in der zweiten Runde des DFB-Pokals. „Es fühlt sich grad an wie ein Tiefpunkt, aber es ist noch lange kein Tiefpunkt.“
Auch in der Bundesliga sind die Norddeutschen nach acht Spieltagen noch sieglos und Vorletzter der Tabelle. Am Samstag kommt der 1. FC Heidenheim nach Schleswig-Holstein. „Und Samstag interessiert es keinen mehr, was im Pokal war“, meinte Becker. „Jetzt geht es darum, die ganze Scheiß-Stimmung, die wir haben, wegzumachen.“
„Wir sind ein sehr kleiner Verein“
Der 27-Jährige erinnerte daran, die Erwartungshaltung herunterzuschrauben: „Wir sind ein sehr kleiner Verein. Das ist keine Ausrede, das ist Tatsache. In der Bundesliga dreht sich vieles um Geld. Kiel hat nicht das Geld. Da wird es dann schwer.“
Der Bundesliga-Absteiger aus Köln, der zurzeit selbst in der Krise steckt, war am Dienstag wesentlich zielstrebiger und am Ende auch effizienter als der KSV Holstein. Köln steht nach dem 3:0 (1:0) in der zweiten Pokalrunde gegen die Norddeutschen erstmals seit drei Jahren wieder im Pokal-Achtelfinale. Auch Trainer Gerhard Struber hat dank der Treffer von Tim Lemperle (8. Minute) und des eingewechselten Luca Waldschmidt (84./90.+7) erst einmal wieder etwas mehr Ruhe.
Köln wieder überzeugend – Kiel harmlos
Von Beginn an zeigten die Kölner wieder eine gute Leistung, mit der sie nach dem Abstieg auch in der Liga durchaus schon aufgefallen waren. Von der Verunsicherung und den zuletzt schwachen Auftritten gegen Darmstadt (1:5) und Paderborn (1:2) war am Dienstag nicht mehr viel zu sehen.
Gegen den in der Bundesliga allerdings bislang auch noch sieglosen Aufsteiger war der FC spielbestimmend und agierte druckvoll. Schnell gelang die Führung durch Lemperles Kopfball, bei dem die Holstein-Abwehr alles andere als erstklassig wirkte.
Für die Kieler setzt sich die bislang so bittere Saison fort. Das Team von Trainer Marcel Rapp benötigt nun am Samstag in der Liga gegen den 1. FC Heidenheim dringend einen Sieg. Der FC kann am Samstagabend bei Hertha BSC einen weiteren Schritt aus der Krise machen.
SAT.1 REGIONAL/dpa/Eisele