Versuchter Femizid in Buxtehude: Mann soll Ex-Partnerin und sich selbst angezündet haben

Ein Mann soll seine Ex-Partnerin und sich selbst mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet haben. Der 47 Jahre alte Mann selbst erlag noch in der Wohnung seinen schweren Verletzungen, die Ex-Partnerin schwebt weiter in akuter Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte. Sie werde in einer Spezialklinik in Hamburg behandelt.

Zu den Hintergründen der Tat machte die Polizei zunächst keine Angaben. Es handele sich aber wohl um eine Tat unter Ex-Partner:innen. Die beiden waren demnach verheiratet, lebten aber schon längere Zeit getrennt. Die Staatsanwaltschaft Stade stufte den Vorfall noch in der Nacht als versuchten Mord ein und übernahm die Ermittlungen.

Anwohnende hatten am Montagabend kurz vor 21.00 Uhr zunächst eine gewalttätige Auseinandersetzung gemeldet und die Ordnungshüter gerufen. Auf dem Weg zu dem Haus seien weitere Notrufe eingegangen, die Feuer in der Küche gemeldet hätten.

Rettung per Drehleiter über den Balkon

Laut Buxtehuder Tageblatt wurde die schwer verletzte Frau von der Feuerwehr mit einer Drehleiter über einen Balkon aus dem Haus geholt. Ein Nachbar hatte sie laut Polizei zuvor schwer verletzt aus der brennenden Wohnung im zweiten Obergeschoss gerettet. Sie wurde per Rettungswagen in eine Spezialklinik nach Hamburg gebracht. Ein zuvor gerufener Rettungshubschrauber sei nicht zum Einsatz gekommen, bestätigte der Polizeisprecher. Der 47-jährige Mann, der das Feuer verursacht haben soll, wurde tot in der Küche gefunden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe der Streit zwischen den beiden auf dem Balkon begonnen und sich dann von dort in die Küche verlagert, berichtet die Polizei. Dort habe der Mann sich selbst und die Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit aus einem Kanister übergossen und dann angezündet. Die Frau habe dann noch selbst versucht, im Badezimmer zu löschen, bis sie von einem Nachbarn aus der Wohnung gerettet wurde.

Nach Angaben der Polizei war die Feuerwehr mit schwerem Atemschutz in das Haus vorgedrungen. Die Tür der Wohnung im zweiten Obergeschoss war bereits von Nachbarn aufgebrochen worden und stand offen. Das Feuer sei von der Feuerwehr gelöscht worden, die übrigen Bewohner des vierstöckigen Mehrfamilienhauses kehrten nach dem Einsatz in ihre Wohnungen zurück. Die Bevölkerung war laut Polizei nicht gefährdet.

SAT.1 REGIONAL/dpa

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