Mehr Bürgermeister:innen in Niedersachsen nutzen soziale Netzwerke. In ungewohnt lockerem Tonfall versuchen sie dort jüngere Menschen anzusprechen. Einen Trend können Verbände darin aber bisher nicht erkennen.
„Jede Bürgermeisterin und jeder Bürgermeister nutzt die ihm zur Verfügung stehenden Kanäle und Mittel individuell und nach persönlicher Prägung“, teilte der Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund mit. Der Vorsitzende des Netzwerks Junge Bürgermeister:innen, Henning Witzel, ergänzt: „Bürgermeister werden immer jünger und damit steigt auch ganz natürlich die Zahl der Politiker, die mit sozialen Netzwerken aufgewachsen sind.“
Bürgermeister: Tonfall darf lockerer sein
Einer, der bereits dabei ist, ist Marlo Kratzke (SPD). Der Bürgermeister von Ronnenberg in der Region Hannover ist sich sicher, dass künftig immer mehr Kommunalchefs auf den Zug aufspringen. Er sagt: „Politikerinnen und Politiker können es sich aus meiner Sicht nicht leisten eine Kommunikationsmöglichkeit mit einer so hohen Reichweite nicht zu nutzen.“
Watch on TikTok
Dabei dürfe es auch schon mal lockerer zugehen. „Politik in Deutschland hat oft etwas Verstaubtes an sich und dadurch verlieren wir so viele Menschen“, sagt Kratzke, der seine Inhalte selbstständig produziert.
Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter sagt, dass sie ganz bewusst in Videos auf Tiktok oder Instagram immer mal wieder einen ungewöhnlichen Ton anschlage. Sie wolle jüngere Menschen erreichen und ihnen Informationen vermitteln. Dazu müssten die Inhalte müssten kurz und unterhaltsam sein, sagt Pötter, die sich dazu auch von Social-Media-Profis hat beraten lassen. Sonst würden die Algorithmen die Videos den Nutzerinnen und Nutzern gar nicht erst anzeigen.
SAT.1 REGIONAL/dpa