Föhr (dpa) –
An den Stränden der Nordseeinseln Föhr, Amrum und Sylt sind in den vergangenen drei Tagen rund 150 Kilogramm Kokain in mehreren Paketen entdeckt worden. Am Sonntag (1. Dezember) wurden Pakete auf Föhr gefunden, am Montag auf Amrum und am Dienstag auf Sylt, wie ein Sprecher des Zollfahndungsamts Hamburg sagte. Möglicherweise hänge dies mit den Strömungsrichtungen zusammen. Insbesondere auf Sylt werde daher weiter gesucht. Auch zu den dänischen Kollegen sei Kontakt aufgenommen worden. Dort seien aktuell aber noch keine Drogen an Stränden gefunden worden.
Die Ermittlungen zur Herkunft der Pakete und zu möglicherweise in den Vorgang verwickelten Beförderungsmitteln und Personen liefen, teilte das Zollfahndungsamt Hamburg weiter mit. Die Pakete könnten aus einer gescheiterten Übergabe auf See stammen, sagte der Behördensprecher. Es könne aber auch sein, dass Dealer das Kokain außen an einem Boot befestigt hatten und es etwa durch Seegang unabsichtlich verloren gegangen sei.
Strandbesucher werden gebeten, sich von angespülten Paketen oder verdächtigen Gegenständen fernzuhalten und umgehend den Zoll oder die Polizei zu informieren.
Immer wieder werden Drogen im Meer entdeckt
Drogen gehen immer mal wieder auf dem Meer verloren. So waren an der ostfriesischen Nordseeküste bereits in den vergangenen Jahren Drogen in Säcken angespült und entdeckt worden. Eine spektakuläre Entdeckung machte etwa eine Urlauberin im vergangenen April auf Borkum: Dort waren am Strand mehrere verdächtige Säcke angespült worden, die mit einer Rettungsweste zusammengebunden waren. Später bestätigte die Staatsanwaltschaft Aurich, dass sich darin rund eine Tonne Kokain befunden hatte.
Das Landgericht Oldenburg verurteilte Ende November zwei Männer zu Haftstrafen, die mit einem Kutter nach rund einer Tonne Kokain in der Nordsee gesucht hatten. Nach Angaben des Gerichts warfen Unbekannte Mitte März rund eine Tonne Kokain von einem Schüttgutfrachter in die Nordsee. Die Angeklagten sollen in einem Fischkutter nördlich von der ostfriesischen Insel Spiekeroog nach den Drogen gesucht haben, um sie später an Land zu verkaufen. Die Übergabe scheiterte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wo das Kokain blieb, ist nicht bekannt.
Zuletzt gab es auch Funde an der Ostsee, wie im Sommer am Strand von Heiligenhafen in Schleswig-Holstein. Mitte November gab es nach damaligen Angaben des Zollfahndungsamts kaum Erkenntnisse, woher das Kokain stammen könnte und ob es mit Absicht ins Wasser geworfen worden war.
© dpa-infocom, dpa:241204-930-307589/2