Hamburg (dpa/lno) –
Autofahrerinnen und Autofahrer haben in Hamburg im vergangenen Jahr länger im Stau gestanden. 44 Stunden verlor der durchschnittliche Pendler 2024 durch schlechten Verkehr – etwas mehr als noch 2023, wie aus Daten der Verkehrsdaten-Dienstleister Inrix und TomTom hervorgeht.
2023 hatten Pendler in der Hansestadt mit 43 Stunden noch eine Stunde weniger im Stau verbracht. Im bundesweiten Vergleich belegte Hamburg nach Zeitverlust den neunten Rang. Die meiste Geduld mussten Pendlerinnen und Pendler in Düsseldorf (60 Stunden) aufweisen, gefolgt von Berlin und Stuttgart (je 58 Stunden).
Weiter weniger Stau als vor Corona
Bei TomTom schneidet Hamburg noch etwas schlechter ab und belegt nach Zeitverlust den fünften Platz in Deutschland. Mit dreieinhalb mehr Stunden im Stau gegenüber 2023 verschlechterte die Stadt sich hier etwas stärker. Laut TomTom dauerte eine Autofahrt im Durchschnitt 31 Prozent länger als im optimalen Verkehr und damit zwei Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr.
Ganz so lange wie 2019 mussten Pendler allerdings nicht warten. Im letzten Vor-Corona-Jahr verloren Autofahrerinnen und Autofahrer den Inrix-Daten zufolge noch 48 Stunden im Stau. Da dieses Niveau seitdem nicht mehr erreicht wurde, sieht sich die Verkehrsbehörde in der eigene Strategie bestätigt. Auf die Mobilitätswende und den Ausbau von ÖPNV und Radverkehr zu setzen, sei «ein wirkungsvoller Hebel, um die Stadt im Fluss zu halten», wie ein Sprecher der dpa sagte.
Bauern sorgen in Hamburg für Tiefstwert
Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zeige die Auswertung, «dass der Senat dringend die Alternativen zum Pkw-Verkehr ausbauen und attraktiver machen muss», sagte die Landesvorsitzende Sabine Sommer. Es brauche etwa eine zweite Schienenquerung über die Elbe, betonte sie, statt mit dem Bau der Autobahn A26-Ost «noch mehr Auto-Pendelverkehr in die Stadt zu lotsen».
Der langsamste Tag des vergangenen Jahres war laut der TomTom-Auswertung der 29. Januar. Damals hatten Landwirtinnen und Landwirten in Hamburg protestiert und mit rund 550 Traktoren wichtige Verkehrsknotenpunkte blockiert. Eine Fahrt in der Innenstadt habe laut TomTom an dem Montag im Schnitt 74 Prozent länger gedauert, für zehn Kilometer Strecke brauchten Autofahrerinnen und Autofahrer ganze 33 Minuten.
Für ihre Auswertungen vollzogen Inrix und TomTom den Verkehr nach eigenen Angaben anhand anonymisierter Daten nach. Als Quellen nutzten die Anbieter etwa portable oder eingebaute Navigationsgeräte sowie Telefone.
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