Ausschuss des Europarats prüft Schutzstatus von Wölfen

Die Debatte um die Jagd auf Wölfe wird emotional geführt. (Archivbild) Julian Stratenschulte/dpa
Die Debatte um die Jagd auf Wölfe wird emotional geführt. (Archivbild) Julian Stratenschulte/dpa

Straßburg (dpa) –

Ein Ausschuss des Europarats entscheidet am Dienstag (9.30 Uhr), ob der Wolf in Europa künftig womöglich weniger stark geschützt wird. Hintergrund ist ein Antrag der EU-Staaten, wonach der Status des Wolfs von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden soll. Dann könnten Wölfe unter Umständen auch gejagt werden.

Über diesen Antrag muss nun der Ständige Ausschuss der Berner Konvention entscheiden. Dies ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag des Europarats zum Schutz europäischer, wildlebender Tiere und Pflanzen. Der Europarat ist von der EU unabhängig und kümmert sich um die Wahrung der Menschenrechte. Ihm gehören 50 Staaten an, darunter alle Länder der EU, aber auch etwa Großbritannien oder die Türkei. Vor zwei Jahren reichte die Schweiz einen ähnlichen Antrag ein, der aber abgewiesen wurde. 

Sollte sich der Ausschuss mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit dazu entscheiden, den Schutz des Wolfs abzuschwächen, bedeutet das nicht automatisch, dass die Tiere in Deutschland dann geschossen werden dürfen. Im Anschluss daran muss erst noch die EU-Kommission einen Vorschlag zur Änderung des Schutzstatus des Wolfs im EU-Recht vorlegen. Dieser Vorschlag braucht nochmals eine Mehrheit unter den EU-Staaten und eine Mehrheit im Europaparlament. Änderungen an dem Vorhaben sind weiter möglich.

© dpa-infocom, dpa:241203-930-306221/1

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