Diakonie beklagt Situation in Notunterkünften für Obdachlose

Heiko Naß fordert bessere Ausstattungen in den Notunterkünften für wohnungslose Menschen. (Archivbild) Frank Molter/dpa
Heiko Naß fordert bessere Ausstattungen in den Notunterkünften für wohnungslose Menschen. (Archivbild) Frank Molter/dpa

Kiel (dpa/lno) –

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein kritisiert die Zustände in den Notunterkünften für Obdachlose im Land. «Die Situation in zahlreichen Notunterkünften für wohnungslose Menschen in Schleswig-Holstein ist sehr beklagenswert», sagte der Diakonievorstand Heiko Naß. 

Menschen, die sich nicht kennen, müssten gemeinsam in Räumen übernachten, die sanitäre Ausstattung lasse zu wünschen übrig und es fehle an angemessen ausgestatteten Gemeinschaftsräumen und Kochmöglichkeiten. Naß betonte: «Auf Grundbedürfnisse von Familien, Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen sowie Pflegebedürftigen kann kaum eingegangen werden.» Dadurch würden Konflikte zwischen den Schutzsuchenden verstärkt. 

Was der Diakonievorstand fordert

Als Reaktion darauf forderte Naß «menschenwürdige Standards». Dazu gehörten aus Sicht der Diakonie eine Einzelunterbringung der Menschen, Kochmöglichkeiten, gute Anbindungen an öffentliche Einrichtungen und den Nahverkehr, Barrierefreiheit sowie besondere Schutzräume für Frauen und Familien. Ferner sei eine fachliche Betreuung der Menschen nötig.

Zahl der Obdachlosen wächst

Im Jahr 2023 nahmen den Angaben nach 9.471 Menschen die Angebote der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein in Anspruch. Die Zahlen für 2024 würden aktuell noch erhoben, allerdings seien bereits in den vergangenen Jahren die Zahlen im nördlichsten Bundesland stetig gestiegen.

© dpa-infocom, dpa:250109-930-338926/1

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