Hamburg (dpa) –
Der von Manchester City umworbene Omar Marmoush hat seinen Wert für Eintracht Frankfurt noch einmal unterstrichen – doch wie oft wird er das noch tun? Der Ägypter war zum Jahresauftakt der Fußball-Bundesliga der überragende Spieler beim 1:0 (1:0) der Hessen beim lange gleichwertigen Abstiegskandidaten FC St. Pauli.
Der 25 Jahre alte Angreifer erzielte nicht nur den Führungstreffer in der 32. Minute, sondern war auch der Motor im Angriffsspiel der Frankfurter und führte seine Mannschaft zum ersten Sieg nach fünf Pflichtspielen ohne Erfolg. Damit festigten die Gäste ihren Champions-League-Platz und bleiben erster Verfolger von Rekordmeister FC Bayern und Titelverteidiger Bayer Leverkusen.
Vor dem Spiel vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion war mit Spannung erwartet worden, ob Marmoush überhaupt in der Frankfurter Startelf auftauchte. Er tat es. Ob er noch am Dienstag gegen den SC Freiburg oder gar am Freitag gegen Borussia Dortmund aufläuft, ist indes ungewiss.
Marmoush-Interessent Pep Guardiolas Manchester City
Seit Tagen wird darüber spekuliert, der Stürmer könnte in der laufenden Winter-Transferperiode wechseln. Interessent soll Englands Meister Manchester City sein. Laut Medien verlangt die Eintracht 80 Millionen Euro.
Natürlich gebe er einen Spieler dieser Kategorie ungern ab, sagte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller vor dem Spiel im Sender Sky. «Heute kann er sich nochmals beweisen», sagte er über den nun 14-maligen Torschützen in dieser Bundesliga-Spielzeit.
Welche Qualität Marmoush hat, bewies er an seiner früheren Wirkungsstätte. Er hatte von Januar bis Juni 2021 für ein halbes Jahr als Leihgabe des VfL Wolfsburg für die Hamburger in der 2. Bundesliga gespielt.
Marmoush kaum zu bremsen
Schon in der dritten Minute hatte Marmoush zwei Chancen, die jeweils von St. Pauli-Torwart Nikola Vasilj entschärft wurden. Beinahe alle gefährlichen Aktionen der Frankfurter gingen von ihm aus.
Die Hamburger, die weiter auf ihren zweiten Heimsieg seit dem Aufstieg warten und im Abstiegskampf stecken, kamen nur schwer in die Partie, wurden dann spielerisch immer besser und erarbeiteten sich Möglichkeiten.
Die beste hatte Morgan Guilavogui (23.), der aus kurzer Entfernung nach einem Pass von Oladapo Afolayan den Ball noch über das Tor bugsierte. Nach dem Gegentor wurden die Gastgeber stärker und drückten auf den Ausgleich. Pech für sie: In der Nachspielzeit setzte Carlo Boukhalfa den Ball an den Pfosten.
Dennoch: Die Frankfurter wirkten reifer und waren stets gefährlich. So traf Hugo Ekitiké (28.) nur den Pfosten nach einem Fehler von St. Paulis Philipp Treu. Vier Minuten später machte es Marmoush besser. Aus Respekt vor den Fans seines Ex-Clubs fiel der Jubel verhalten aus.
FC St. Pauli hält dagegen
Die zweite Halbzeit startete mit einer Unterbrechung. Weil im Frankfurter Fan-Block Pyros gezündet wurden und der Rauch über das Spielfeld waberte, stoppte Schiedsrichter Harm Osmers die Partie kurzzeitig. Danach kam St. Pauli sofort auf Betriebstemperatur und hatte Chancen durch Manolis Saliakas (51.) und Jackson Irvine (56.). Beide Mannschaften agierten nun auf Augenhöhe. Die Eintracht hatte Pech, als Rasmus Kristensen (64.) die Latte traf.
Marmoush ging nach 86 Minuten vom Spielfeld. War der Abgang sein Abschied?
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