Hamburg (dpa) –
Auch nach der höchstrichterlichen Bestätigung der Bremer Regelung zu den Kosten für zusätzlichen Polizeiaufwand bei Hochrisikospielen steht Fußball-Bundesligist FC St. Pauli dem Bremer Modell kritisch gegenüber. «Ob die Regelung vernünftig ist, hat das Gericht nicht beurteilt», schrieb der Club nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe.
Die langjährigen Kontroversen zeigten vielmehr, «dass diese Regelung offene Fragen und Ungleichbehandlung schafft. An den Ursachen für Gewalt wird sie auch nichts ändern.»
St. Pauli für mehr Prävention
Der Hamburger Verein tritt nach eigenen Angaben weiter für mehr Prävention ein, «um die Situation nachhaltig zu verbessern. Wir wollen mit Modellen wie dem der Stadionallianzen und Absprachen erreichen, dass Einsatzstunden reduziert werden.»
Das Bundesverfassungsgericht hatte das Vorgehen des Bremer Senats als verfassungskonform bewertet und eine Beschwerde der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgelehnt.
St. Pauli: Anfeindungen könnten zu mehr Hochrisikospielen führen
Der FC St. Pauli verwies darauf, dass der Veranstalter von Fußballspielen nicht Verursacher von Ausschreitungen sei, «wenn beispielsweise auswärtige Fans anreisen, die unserem Verein feindlich gegenüber eingestellt sind. Wir zahlen dann die Zeche für das Fehlverhalten einiger auswärtiger Fans.»
Der FC St. Pauli und seine Anhänger erlebten zahlreiche Anfeindungen. «Diese Anfeindungen können dazu führen, dass wir als FC St. Pauli öfter Hochrisikospiele durchführen müssen und dementsprechend höhere Kosten haben. Kosten, die anderen Clubs mit weit mehr Geld nicht entstehen.» Dies könne nicht im Sinne einer bundesweiten Gleichbehandlung sein.
© dpa-infocom, dpa:250114-930-344078/1