Kiel/Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lno) –
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt fordert ein «starkes Hochwasserschutzgesetz». Der Hochwasserschutz müsse ins überragende öffentliche Interesse gestellt werden, sagte der Grünen-Politiker anlässlich der Tagung der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern.
«Überall in Europa nehmen Extremwettereignisse zu, zuletzt besonders verheerend die Überschwemmungen mit Hunderten Toten und Vermissten in Südspanien», erklärte er. Zudem würden auch in Schleswig-Holstein Starkregen, Überflutungen und andere Extremwetterlagen zunehmen.
Daten vom EU-Dienst Copernicus zeigten, dass die Erde sich bereits um 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwärmt habe. Und die Erwärmung wird laut Goldschmidt trotz aller Klimaschutzbemühungen weiter zunehmen.
Natürlicher Hochwasserschutz als Wunderwaffe
«Wir sind also längst in einer neuen Klima-Realität angekommen», betonte der Umweltminister. Daher sei es höchste Zeit, sich gegen diese Gefahren besser zu schützen und sich dem Klimawandel anzupassen.
Vor allem natürlicher Hochwasserschutz sei eine «Wunderwaffe»: «Wenn Auen, Moore oder andere Retentionsflächen das Wasser aufnehmen, füllt das zudem unsere Grundwasservorkommen auf», sagte Goldschmidt. So sei man gleichzeitig vor Dürreperioden besser geschützt.
Weiterhin leisteten vernässte Flächen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und förderten die Biodiversität. Die notwendigen Flächen müssten daher zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig müsse aber auch auf mehr Überflutungsflächen und technische Anlagen wie Dämme und Deiche gesetzt werden.
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