Goslar (dpa) –
Die Skulpturenbauerin Katharina Fritsch (68) erhält den Kaiserring der Stadt Goslar. Sie soll die Auszeichnung am 11. Oktober entgegennehmen, wie die Stadtverwaltung anlässlich ihres Neujahrsempfangs mitteilte. Der undotierte Kaiserring gilt als eine der international wichtigsten Auszeichnungen für moderne Kunst. Er wird in diesem Jahr zum 50. Mal verliehen. Zu den früheren Preisträgern gehören Joseph Beuys und Christo.
Fritsch sei «eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen», sagte Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD). Die Arbeit der Künstlerin prägen überdimensionale Skulpturen und Installationen mit einer starken Aura, wie die Stadt Goslar mitteilte. Mit Motiven wie Männern und Madonnen, oder Tischen und Betten wirkten ihre Skulpturen so einfach, «dass sie keine Rätsel aufgeben – und doch bleibt Katharina Fritschs Skulptur immer fremdartig und entrückt; ikonisch im wahrsten Sinne des Wortes.»
Die 1956 in Essen geborene Künstlerin studierte bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf. Schnell sei sie daraufhin zur Repräsentantin einer neuen Bildhauergeneration geworden, teilte die Stadt Goslar mit. Dass sie den Kaiserring noch nicht erhalten hat, sei fast unbegreiflich, teilte die Jury mit. Und weiter: «Bereits in den 1980er-Jahren machte das Werk dieser Künstlerin eindrucksvoll auf sich aufmerksam». Es sei bis heute relevant und werde zunehmend international ausgestellt.
50. Verleihung des Kaiserrings
Der seit 1975 alljährlich vergebene Kaiserring besteht aus einem in Gold gefassten Aquamarin, in den das Siegel von Kaiser Heinrich IV. eingraviert ist.
Zuletzt erhielt die Künstlerin Miriam Cahn, die den Ring nicht persönlich entgegennahm, weil sie ihr Werk für sich selbst sprechen lassen wollte. Stattdessen schuf die Künstlerin ein neues Kunstwerk, das sie zusammen mit dem Kaiserring dem Mönchehaus Museum in Goslar vermachte.
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