Flensburg/Rendsburg (dpa) –
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) hat sich nach dem Insolvenzantrag für die beiden Werften FSG (Flensburg) und Nobiskrug (Rendsburg) «fassungslos» über deren Lage gezeigt. Er habe im Büro in den gepanzerten Schrank blicken dürfen und weit über 100 Gerichtsschreiben von Schuldnern gesehen, die auch schon bestätigt seien, sagte er in Flensburg nach einer Betriebsversammlung. «Das ist geradezu erschütternd.»
Einen dermaßen rücksichtslosen Unternehmer habe er noch nicht erlebt, sagte Madsen mit Blick auf den abwesenden Werfteigentümer, Investor Lars Windhorst. Allein dass man über Monate Gehälter nur schleppend oder gar nicht zahlt, sei verantwortungslos, sagte Madsen. Es seien nicht einmal Versicherungen bezahlt worden, Maschinen hätten keinen TÜV – «einen viel schlimmeren Eindruck konnte man eigentlich nicht bekommen. Das hat mich ziemlich erschreckt und auch bedrückt».
Der Minister sagte, die Bürgschaftschaftsbank habe schon ihre Bereitschaft erklärt, unterstützend zu sein. «Wir haben versprochen in Bankengespräche mit einzusteigen, einfach um zu zeigen, dass wir eine gemeinsame Zielsetzung haben.» Auch Richtung Bund habe er schon «die Finger ausgestreckt in der Hoffnung, dass man uns auch unterstützen wird». Er glaube, es sei jedem klar, für die nationale Sicherheit und die Energiesicherheit brauche man Werften.
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