Bremen (dpa) –
Wegen eines Millionendiebstahls aus den Räumen einer Geldtransportfirma hat das Landgericht Bremen eine 32-jährige ehemalige Mitarbeiterin zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt. «Sie wollte sich ein Luxusleben ermöglichen, ohne dafür zu arbeiten», sagte die Vorsitzende Richterin. Das Strafmaß fiel höher aus als die Forderung der Staatsanwaltschaft – diese hatte fünf Monate weniger verlangt. Die Verteidigung hatte eine Haftstrafe von höchstens vier Jahren beantragt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau im Mai 2021 das Bargeld während ihrer Arbeitszeit stahl. Zu ihren Aufgaben gehörte es, Geldkassetten für Bankautomaten zu befüllen. Am Tattag zweigte sie knapp 8,2 Millionen Euro ab, legte das Geld in einen Container und brachte diesen mit Altpapier verdeckt durch eine Sicherheitsschleuse nach draußen. Dort wartete ein Fluchtauto.
Sie sei planvoll vorgegangen, «ohne einen einzigen Fehler zu machen», sagte die Vorsitzende Richterin. Überwachungskameras filmten die Tat, die Aufnahmen wurden aber wegen des anschließenden Pfingstwochenendes erst Tage später angesehen. Zugunsten der Angeklagten bewertete das Gericht ihr Geständnis, auch sei sie nicht vorbestraft. Allerdings habe sie sich ganz bewusst in einem kriminellen Milieu bewegt.
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