Molfsee (dpa/lno) –
Eine neue Sonderausstellung im Jahr100Haus des Freilichtmuseums in Molfsee bei Kiel rückt traditionelle Baukultur in den Fokus. Dabei geht die Schau «Wohltemperiert. Für klimagerechte Architektur!» der Frage nach, welche Bauformen und welche Materialauswahl eine für Menschen angenehme Temperatur in Räumen ermöglich(t)en – und was daraus für das Bauen der Zukunft folgen könnte, wie die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen mitteilte. Traditionelle Baukultur überzeuge durch kluge Formgebung und effektive Energienutzung, ganz ohne aufwendige Technik wie Wärmepumpen oder Solarmodule. Dabei werde auf lokale Ressourcen zurückgegriffen und regionale Wetter- und Klimaverhältnisse würden einbezogen.
Bauministerin Sütterlin-Waack lobt die Schau
Schleswig-Holsteins Bauministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sagte anlässlich der Eröffnung, die Ausstellung widme sich einem ganz wichtigen und sehr aktuellen Thema: nämlich nachhaltigem und klimagerechtem Bauen. «Wie viel Potenzial in traditionellen Bauweisen steckt, etwa in Bezug auf Ressourcenschonung, geringe Transportwege und Energieeffizienz, können wir hervorragend bei dieser Ausstellung sehen.» Vergangenheit und Zukunft des Bauens werden hier ihrer Ansicht nach zusammen gedacht.
Auch das Freigelände wird einbezogen
Die Schau präsentiert von Freitag an bis zum 2. November 2025 mehr als 50 Beispiele für regionaltypische Bauten aus ganz Europa, bei denen im Gegensatz zur heutigen Praxis ökologische Belange am Anfang der architektonischen Gestaltung stehen, wie es heißt. Wie sich Energienutzung und räumliche Gestaltung aufeinander beziehen, zeigt «Wohltemperiert» entlang mehrerer baulicher Prinzipien. Fünf dieser Bauprinzipien sind in den Sonderausstellungsräumen des Jahr100Hauses räumlich nachempfunden und begehbar. Mit dem dazugehörigen Booklet erschließen sich im Gelände des Freilichtmuseums weitere Prinzipien in den historischen Gebäuden hier vor Ort.
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