Soziale Wohnungsunternehmen planen mehr Sanierung als Neubau

Die sozialen Wohnungsunternehmen setzen 2025 mehr als energetische Sanierung ihres Bestands als auf den Bau neuer Wohnungen. (Symbolbild) Marcus Brandt/dpa
Die sozialen Wohnungsunternehmen setzen 2025 mehr als energetische Sanierung ihres Bestands als auf den Bau neuer Wohnungen. (Symbolbild) Marcus Brandt/dpa

Hamburg/Schwerin/Kiel (dpa) –

Nur ein Teil der am Gemeinwohl orientieren Wohnungsunternehmen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern will in diesem Jahr mit dem Bau neuer Wohnungen beginnen. 28 Prozent der Unternehmen planen nach einer Umfrage des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) entsprechende Investitionen. 58 Prozent wollen das nicht tun, und bei 14 Prozent der Unternehmen ist es noch unklar, wie der VNW mitteilt.

Anders ist die Lage bei der energetischen Sanierung bestehender Wohnungen. Jedes zweite VNW-Unternehmen plane solche Arbeiten, 30 Prozent planten es nicht. Bei etwa einem Fünftel sei das unsicher. Der VNW hatte zwischen dem 6. und 10. Januar bei 350 Mitgliedsunternehmen nach der Stimmung für 2025 gefragt.

Den Umfrageergebnissen zufolge bewerten 54 Prozent der Unternehmen die aktuelle Lage der Wohnungswirtschaft als befriedigend. 19 Prozent bezeichnen die Lage als schlecht, vier Prozent als sehr schlecht. 19 Prozent der Unternehmen halten die Lage für gut oder sehr gut.

Als drängendstes Problem werden die hohen Baupreise (66 Prozent) angesehen. Mit Abstand folgen der Mangel an Baugrundstücken (zehn Prozent) und gestiegene Zinsen (acht Prozent).

Von der künftigen Bundesregierung erwarten die sozialen Vermieter der Umfrage zufolge vor allem verlässliche und auskömmliche Förderungen, weniger Bauvorschriften und einfachere Genehmigungsverfahren. Zudem fordern die Unternehmen realistische Klimaziele.

VNW-Direktor Andreas Breitner sieht in den Ergebnissen der Umfrage ein Warnsignal für die künftige Bundesregierung. «Sie muss vor allem die Bedingungen für den Neubau von Wohnungen verbessern – und zwar rasch.» Auch wenn sich die Lage zuletzt etwas gebessert habe, fehlten Tausende Baugenehmigungen aus den vergangenen beiden Jahren. «Wir brauchen einen Bau-Turbo, sonst fliegt die Wohnungsfrage den künftig regierenden Parteien um die Ohren.»

Der VNW vertritt nach eigenen Angaben in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein 445 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 775.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.

© dpa-infocom, dpa:250114-930-343779/1

Copy LinkCopy Link
Zur Startseite