Kiel (dpa/lno) –
Im Tarifkonflikt des privaten Busgewerbes in Schleswig-Holstein gibt es wahrscheinlich eine Einigung. Der Omnibusverband Nord legte einen einseitig bindenden Vorschlag mit Einkommenserhöhungen vor, über den die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung entscheiden sollen, wie Verdi und der Omnibusverband Nord (OVN) mitteilten.
Vorgesehen ist demnach unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro noch im Dezember und eine Erhöhung der Tabellenentgelte zum 1. August 2025 in Höhe von 137,50 Euro je Monat. Eine weitere Erhöhung der Tabellenentgelte folgt zum 1. April 2026 in Höhe von 137,50 Euro je Monat und zum 1. Juli 2026 in Höhe von 68,75 Euro je Monat. Der Tarifvertrag soll bis zum 31. Dezember 2026 laufen. In der Lohngruppe 1 für Pkw-Fahrer sollen die Bezüge zu den drei Terminen um zweimal 1,9 Prozent und 1,0 Prozent erhöht werden.
Es liege ein Angebot auf dem Tisch, von dem Verdi glaube, dass es bei einer
Urabstimmung angenommen werden könnte, teilte der Verhandlungsführer von Verdi-Nord, Sascha Bähring, mit. Die große Tarifkommission empfehle die Annahme. «Wenn einmal die Urabstimmung zum Streik erfolgt ist, ist die Annahme des Ergebnisses durch eine erneute Urabstimmung zwingend erforderlich.»
OVN-Verhandlungsführer Klaus Schmidt reagierte erleichtert, dass eine Einigung im Tarifstreit auf dem Tisch liegt. Die vielen auf den ÖPNV angewiesenen Fahrgäste sowie Schülerinnen und Schüler müssten nun nicht mehr befürchten, dass ihr Bus nicht kommt. «Allerdings wiegt der Abschluss für die Unternehmen sehr schwer und schmerzt, weil die sich daraus ergebenden Folgen noch nicht absehbar sind.»
Die Urabstimmung beginnt nach Gewerkschaftsangaben um 20.00 Uhr und endet am kommenden Montag um 23.59 Uhr. Bis zum Ende der Urabstimmung sind alle Streikmaßnahmen ausgesetzt.
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