Wasser aus Mondstaub? – Erfolgreiche Tests in Braunschweig

Hört sich abgedreht an: In Kellerräumen der Uni Braunschweig simulieren Wissenschaftler, wie aus Mondstaub Wasser gewonnen werden kann. Michael Matthey/dpa
Hört sich abgedreht an: In Kellerräumen der Uni Braunschweig simulieren Wissenschaftler, wie aus Mondstaub Wasser gewonnen werden kann. Michael Matthey/dpa

Braunschweig (dpa/lni) –

Sie haben schon mehr als drei Liter: Mit Laborversuchen in Braunschweig haben Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, mit dem sie aus eishaltigem Mondstaub Wasser gewinnen können. Aufbereitet und gereinigt könnte dies in Zukunft dazu dienen, Trinkwasser, Sauerstoff oder auch Raketentreibstoff im Weltraum herzustellen, wie das Deutsche Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Technische Universität Braunschweig mitteilten. 

Die nötigen Laborbedingungen dafür befinden sich in den Kellerräumen des Instituts für Geophysik und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig. In einer Thermalvakuumkammer lassen sich dort den Wissenschaftlern zufolge die Bedingungen der Mondoberfläche widerspiegeln. 

Der wissenschaftliche Kühlschrank ermöglicht Experimente mit Staub-Eis-Gemischen bei Temperaturen bis zu -170 Grad Celsius und unter Vakuumbedingungen. Ziel des Vorhabens ist es irgendwann einmal, auf dem Mond mit minimaler Energie maximal viel Wasser zu extrahieren. 

Grundlagen gelegt

«In den Experimenten konnten wir fast 65 Prozent des Wassers aus dem simulierten Mondgestein extrahieren und aufbereiten», sagte Paul Zabel vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen. Insgesamt seien so bereits mehr als drei Liter sauberes Wasser produziert worden. Zum Abschluss des Versuchs werde das Wasser aufbereitet und seine Qualität überprüft.

«Der nächste Schritt wird sicher sein, die gewonnenen Erkenntnisse in einen Prototyp auf der Erde umzusetzen, der aber eins zu eins auch auf dem Mond eingesetzt werden kann,» sagte TU-Professor Jürgen Blum. Die Grundlagen seien gelegt, die technische Umsetzung auf dem Mond werde sicher Aufgabe für Raumfahrtingenieure in den nächsten Jahren sein.

© dpa-infocom, dpa:241028-930-272730/1

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