Seit dem vergangenen Jahr wird das Thema „oben ohne“ in Schwimmbädern – also das Weglassen von Bikinioberteilen bei Frauen – viel diskutiert. Einige deutsche Städte wie Göttingen, Gießen oder Köln haben bereits ein entsprechendes Angebot für ihre Gäste eingerichtet. Jetzt führen auch zwei Hamburger Schwimmbäder probeweise das „Oben-ohne-Schwimmen“ ein.
Um erst einmal festzustellen, ob bei den Hamburgerinnen und Hamburgern überhaupt der Wunsch danach besteht, hat der Betreiber aller öffentlichen Schwimmbäder in der Hansestadt, Bäderland, eine repräsentative Online-Umfrage durchgeführt. Von mehr als 16.000 Befragten hätten sich eine Teilnahmequote von über zwölf Prozent und über 2.400 vollständig ausgefüllte Befragungen ergeben, wie Bäderland mitteilte.
Offenbar kein starker Wunsch vorhanden
Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass die Hamburger:innen keinen starken Wunsch nach einer angepassten Kleiderordnung in Schwimmbädern verspüren, aber trotzdem tolerant und aufgeschlossen seien. Immerhin 47 Prozent der Befragten stünden dem „Oben-ohne-Schwimmen“ zu ausgewählten Zeiten oder an bestimmten Standorten positiv gegenüber. Befragte über 60 Jahren hätten das allerdings mehrheitlich abgelehnt.
Mehrheit würde trotzdem Bäder besuchen
Auch wenn ein Großteil der Befragten offenbar nicht persönlich an entsprechenden Angeboten interessiert ist, würden drei Viertel der Befragten ihr Besucherverhalten nicht ändern, wenn es „oben ohne“-Schwimmzeiten für alle gäbe. 13 Prozent würden die Schwimmbäder von Bäderland hingegen seltener oder gar nicht mehr besuchen, vier Prozent der Gäste würden häufiger den Weg in eines der Bäder finden.
Pilotprojekte an zwei Standorten
Als Folge der Umfrage wird der Betreiber Bäderland nun ab Mai einen pilothaften Probebetrieb an zwei Standorten starten. Im Kaifu-Bad wird es künftig wöchentlich immer dienstags und im Hallenbad Wandsbek immer donnerstags jeweils ganztägig einen „Oben-ohne-Betrieb“ für alle geben. Wichtig ist dabei, dass es sich um ein freiwilliges Angebot handelt. Bäderland will die Pilotphase mindestens ein Jahr laufen lassen, um alle saisonalen Effekte der Branche abbilden zu können.