Die Corona-Krise hat die Jugendlichen der RockPop-Schule Lübeck hart getroffen. Monatelang durften sie sich nicht treffen und zusammen musizieren, alle Auftritte wurden abgesagt. Mit ihrer Hymne für die Jugend „Wir retten jetzt die Welt“ haben sie ihrem Frust Luft gemacht – wir haben darüber berichtet. Und mit diesem Song sind sie nun im Finale des „Welcome to Europe“-Songcontests 2021.
Der „Welcome to Europe“-Songcontest ist laut eigener Aussage ein anerkannter Songcontest für Schüler:innen, Bands und Nachwuchsmusiker:innen. Eine Art ESC für junge Musizierende – „nur bunter, vielfältiger, authentischer und rein auf europäische Inhalte bezogen“, wie es heißt. Bands, Schulklassen, Vereine, Musik-AGs oder Solo-Künstler:innen bis einschließlich 26 Jahre können sich jedes Jahr dafür bewerben. Musikgenre, Text und selbst die Sprache können frei gewählt werden – sie sollte aber in Europa gesprochen werden. Der Gewinnerin oder dem Gewinner des Contests winkt eine professionelle Aufnahme in einem Tonstudio und eine weltweite Veröffentlichung samt Promotion-Unterstützung.
„Rock at Home“ aus Lübeck sind im Finale
Aus 99 eingesandten Songs wurden sechs Finalistinnen bzw. Finalisten ausgewählt: Sängerin Leni aus Crailsheim, das Projekt „Vita“ aus Ludwigsburg und Tivoli bei Rom, Sängerin Clara Pacino aus Stuttgart-Bad Cannstatt, Sängerin Shirley aus Ravensburg, der aus Kamerun stammende Rapper „Blades“, der auf französisch singt und in Winnenden wohnt und als einzige aus dem ganzen Norden ist auch das „Projekt Rock-At-Home“ aus Lübeck dabei. Vier Bands der RockPop-Schule Lübeck, die sich zusammengetan und per Videokonferenz einen Song geschrieben und diesen aufgenommen haben. „Wir retten jetzt die Welt“ ist eine Mischung aus Rock, Pop und Rap. Alle Finalsongs sind ab Freitag (25. Juni) auf allen gängigen Download- und Streamingplattformen (iTunes, Spotify, Amazon & Co.) zu hören.
„Unsere Jugendlichen mussten sich keineswegs verstecken“
„Interessant war, dass bei den anderen Künstlern teilweise Musikverlage oder professionelle Studios dahinter stehen. Unsere Jugendlichen mussten sich dahinter keineswegs verstecken“, freut sich Band-Coach Gordon Krei über die Teilnahme am Finale. „Sie haben gezeigt, wie der Norden rockt, zumal es auch der einzige rockige Song war.“ Danken möchte er vor allem auch dem Kiwanis-Club Lübeck-Hanse e.V. und dem Land Schleswig-Holstein mit Ministerpräsident Daniel Günther. „Sie haben die Reise kurzfristig finanziell unterstützt und somit möglich gemacht. Denn wir hatten auf jeden Fall den längsten Anreiseweg“, lacht Gordon Krei. Der Band-Coach möchte nun möglichst viele Schleswig-Holsteiner:innen erreichen, die für die Jugendlichen aus Lübeck abstimmen.
Zuschauer können per Telefon mit abstimmen
Corona-bedingt müssen die Auftritte der Finalistinnen und Finalisten noch ohne Publikum stattfinden. Sie wurden vorab in einem Studio im Europa-Park Rust aufgezeichnet und werden am Samstag (26. Juni) ab 19 Uhr ausgestrahlt – zum einen im baden-württembergischen Regionalfernsehen, aber auch im Internet auf www.welcometoeurope.eu und auf dem Youtube-Kanal der 7us media group. Und dann heißt es: voten, voten, voten. Wie beim „richtigen ESC“ können neben einer Jury nämlich auch die Zuschauer:innen per Telefon-Voting mitentscheiden. Die entsprechenden Telefonnummern sollen in den Streams eingeblendet werden. Gevotet werden kann bis Sonntag (27. Juni) und am Montag, dem 28. Juni steht dann der diesjährige Siegersong fest. Ab 14 Uhr wird er unter www.welcometoeurope.eu und der Facebook-Seite des Songcontests bekannt gegeben.
Gloria Saggau