Mit einem Schockanruf bei einer 69 Jahre alten Rentnerin aus der Region Hannover haben Betrüger 80.000 Euro erbeutet. Zur Übergabe von je 40.000 Euro lockten die Kriminellen ihr Opfer zweimal an einen seriös erscheinenden Ort, nämlich das Amtsgericht Wolfsburg. Das teilte die dortige Polizei am Mittwoch mit. Ein vermeintlicher Außendienstmitarbeiter habe das Geld in Empfang genommen.
Die skrupellosen Telefonbetrüger lassen sich immer etwas Neues einfallen, um an das Geld anderer Menschen zu kommen. Wie jetzt bekannt wurde, erhielt die 69-Jährige Donnerstagvormittag einen Anruf, indem sich eine völlig aufgelöste Frau als ihre Tochter ausgab. Sie habe mit ihrem Auto ein kleines Mädchen auf einem Fahrrad angefahren, das dann verstorben sei. Dann wurde das Gespräch von einer vermeintlichen Polizeibeamtin übernommen, die der schockierten Rentnerin mitteilte, dass ihre Tochter in Untersuchungshaft sei und einem Richter vorgeführt werden soll. Nur nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 80.000 Euro könne die Tochter am gleichen Tag entlassen werden.
Die verzweifelte Rentnerin hob bei zwei verschiedenen Banken Geld ab und übergab es beim Amtsgericht. Dann bekam sie einen weiteren Anruf, dass die Entlassungspapiere der Tochter unterzeichnet seien. Wenig später rief die richtige Tochter an, und der Betrug kam ans Licht. Die Polizei warnt eindringlich davor, solchen Schockanrufen Glauben zu schenken und Geld an fremde Menschen zu übergeben. „Die Polizei ruft niemanden an und drängt auf eine Geldübergabe.„
Quelle: Polizei Wolfsburg