Trotz einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Schweineerzeuger denken viele Betriebe nach wie vor ans Aufgeben. Ursache sei vor allem mangelnde Planungssicherheit und damit eine fehlende Perspektive für die Landwirte, sagte am Mittwoch der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Torsten Staack, vor der Mitgliederversammlung in Münster (Nordrhein-Westfalen).
Die Betriebe verzeichneten zwar gestiegene Schlachtpreise. Nach wie vor werde aber der tierschutzgerechte Umbau von Ställen durch viele gesetzliche Hürden gebremst – trotz der Bundestagsbeschlüsse für eine gesetzliche Tierhaltungskennzeichnung und für eine Änderung des Baugesetzbuches, sagte Staack.
Kritisch sei die Lage vor allem für die Ferkelerzeuger, die sich aufgrund gesetzlicher Fristen entscheiden müssten, ob sie weitermachen wollen oder aufgeben. Wegen der unklaren gesetzlichen Lage etwa im Bau- oder Umweltrecht sei es kaum möglich, Finanzierungen für die notwendigen Umbaumaßnahmen zu bekommen. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Haltung von Sauen waren 2021 geändert worden. Eine dreijährige Übergangsfrist laufe im kommenden Jahr aus, sagte Staack.
Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland ist rückläufig. Aufgrund der in einigen Bundesländern bereits verfügbaren Ergebnisse der Mai-Viehzählung schätzt die ISN mit Sitz in Damme (Niedersachsen), dass es deutschlandweit noch rund 16.100 Betriebe gibt. Das wären rund 21 Prozent weniger als im Mai 2020.
Mit dpa