Die heftigen Sturmböen am Neujahrstag in Norddeutschland haben zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. So musste die Feuerwehr Hamburg zu rund 40 Einsätzen ausrücken, teilte ein Sprecher mit. Meistens habe es sich um umgestürzte Bäume oder Äste, abgefallene Dachziegel oder Planen von Baustellen gehandelt. Verletzt wurde niemand.
Auch in Schleswig-Holstein waren die Einsatzkräfte wegen Sturmschäden unterwegs. So musste die Feuerwehr in Kiel zu rund zehn Einsätzen ausrücken.
Bei der Deutschen Bahn war es trotz des windigen Wetters relativ ruhig. Auf der Strecke zwischen Westerland auf Sylt und Hamburg-Altona fielen am Vormittag Züge aus, weil ein umgestürzter Baum die Gleise blockierte. Reisende mussten auf Busse und Taxen umsteigen und mit Verspätungen rechnen. Am Nachmittag musste die Strecke zwischen Ahrensburg und Hamburg-Rahlstedt wegen eines Schadens an der Oberleitung repariert werden.
Feuerwehr rückte zu Einsätzen an Nordseeküste aus
„Am heutigen Neujahr ist im Norden und Nordwesten wetterfeste Kleidung angebracht. Vom Emsland bis nach Vorpommern regnet es im Tagesverlauf, nach Nordwesten hin auch zeitweise kräftig. Dazu weht ein stürmischer Südwestwind, im Nordseeumfeld gibt es einen schweren Sturm“, teilte der Deutsche Wetterdienst mit.
Fähren fielen teilweise aus
Durch den Sturm kam es auch zu Behinderungen im Schiffsreiseverkehr. Die Verbindungen der Reederei Cassen Eils von Cuxhaven nach Helgoland und in die Gegenrichtung fielen am Neujahrstag wetterbedingt aus, wie die Reederei mitteilte. Auf der Föhr-Amrum-Linie wurde der Fährverkehr bis zum Nachmittag eingestellt. Auch zwischen Pellworm und Nordstrand kam es zu Ausfällen im Fährverkehr. Zwischen Sylt und dem Festland pendelte nach Angaben der FRS Syltfähre nur eines der beiden Schiffe.
Neujahrsbaden abgesagt
Das traditionelle Neujahrsbaden wurde aufgrund der erwarteten Sturmböen mancherorts in Schleswig-Holstein abgesagt. So fiel das gemeinsame Baden in Büsum und Wenningstedt-Braderup aus, wie die Veranstalter im Internet mitteilten. Auch das für den Neujahrstag geplante Warnemünder Turmleuchten wurde wegen der Sturmwarnung für die Ostseeküste kurzfristig abgesagt.
Das Hochwasser lag nach Angaben des Bundesamts für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) am St. Pauli Fischmarkt 0,75 bis 1 Meter höher als das mittlere Hochwasser. In der Nacht zum Donnerstag könne das Hochwasser zwischen 1 und 1,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser liegen. Auch im Bereich der Nordseeküste soll das Wasser auf 1 bis 1,5 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Erst ab einem mittleren Hochwasser plus 1,5 Meter spricht man von einer Sturmflut.
Bereits am Abend und am Donnerstag soll sich der Wind laut Deutschem Wetterdienst aber wieder deutlich abschwächen. Dann treten nur noch im Süden und im Küstenbereich der Nord- und Ostsee stürmische Böen auf. Ansonsten gibt es für die Bewohner der Nordhälfte des Landes eine Verschnaufpause.
In Schleswig-Holstein und Hamburg, vor allem an der Nordseeküste, wurden schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 Kilometern anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung erwartet. In Hamburg traten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 65 und 75 Kilometern pro Stunde aus südwestlicher Richtung auf. Am Abend sollte sich das Wetter laut Deutschen Wetterdienst wieder beruhigen und der Sturm abflauen.
SAT.1 REGIONAL/dpa